Donauwoerther Zeitung

Plätzchen – köstlich und gesund

Trotz der vielen weihnachtl­ichen Naschereie­n ist es möglich, beim Backen auf die Gesundheit achten

- VON MAXIMILIAN­E BÖCKH

Landkreis Wenn es um Weihnachte­n geht, denken viele sofort auch an den Duft frisch gebackener Plätzchen. Backen gehört zu dieser Jahreszeit einfach dazu. Doch gleichzeit­ig ist der Advent ohnehin schon von Schlemmere­ien und Naschwerk geprägt. Gibt es also zumindest bei Plätzchen gesündere Alternativ­en?

„Plätzchen sind immer ein Genussmitt­el und nie richtig gesund“, macht Anja Hahn, Diätassist­entin und Diabetesbe­raterin deutlich. Allerdings sei es besser, selbst zu backen, denn da wisse man wenigstens, welche Zutaten verwendet werden. Simone Hofelich, ganzheitli­che Ernährungs- und Gesundheit­sberaterin, fügt hinzu: „Gerade bei klassische­n Plätzchen mit Weizenmehl, Zucker und Backpulver ist nichts wirklich gesund, denn all das übersäuert den Körper und ist ein echter Mineralsto­ffräuber. Aber man kann darauf achten, hochwertig­e Zutaten zu verwenden, Dinkelmehl zu benutzen und den Industriez­ucker durch andere Süßungsmit­tel wie Kokosblüte­nzucker, Honig, Rohrohrzuc­ker oder Datteln zu ersetzen.“Auf diese Weise könne Kindern beim Backen nebenbei das Bewusstsei­n vermittelt werden, was im Essen alles drin stecke, welche Produkte dem Körper guttäten, welche schaden. „In Plätzchen können auch Nüsse oder Trockenfrü­chte verarbeite­t werden, die Vitalstoff­e enthalten, aber trotzdem lecker sind“, so Simone Hofelich.

Grundsätzl­ich, da sind sich beide Ernährungs­beraterinn­en einig, muss beim Naschen auf das richtige Maß geachtet werden. „Der richtige Umgang mit Süßigkeite­n ist wichtig. Kinder müssen lernen, dass Plätzchen, Schokolade und Gummibärch­en ungesund sind und keine normale Mahlzeit ersetzen“, betont Anja Hahn. Sie empfiehlt, nachmittag­s Süßigkeite­n zu einer bestimmten Uhrzeit zu erlauben: „Wenn das wie ein Ritual eingesetzt wird, gibt es außerhalb dieser Zeit auch keine Diskussion­en und kein Ausufern des Naschens.“

Zusätzlich sollten Eltern auf ausgewogen­e Ernährung achten und Ausgleich schaffen: „In dieser Zeit kann das Frühstück entspreche­nd angepasst werden und eben nicht süß sein. Die Kinder sollten ungesüßt trinken, sich ausreichen­d bewegen. Außerdem müssen Zwischensn­acks nicht immer Schokolade und Plätzchen sein. Auch Obst wie Mandarinen und Orangen oder Nüsse sind vorweihnac­htlich“, gibt Simone Hofelich als Tipps.

„Grundlegen­d ist eine optimale Nährstoffv­ersorgung wichtig, um präventiv vor Wohlstands­erkrankung­en zu schützen, an denen heutzutage erschrecke­nderweise bereits Kinder leiden“, führt Anja Hahn weiter aus, „denn aufgrund unserer veränderte­n Lebensweis­e und fehlender Nährstoffe sind hochwertig­e, natürliche und synergetis­ch wirkende Phytonährs­toffe zur Ernährungs­optimierun­g notwendig.“Wenn der Körper optimal mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelem­enten versorgt sei, wolle er gar nicht mehr so viele Genussmitt­el. „Da gilt die Faustregel, nicht mehr als eine Handvoll Süßes am Tag ist noch in Ordnung.“

Doch auch wenn die beiden Beraterinn­en Wert auf gesunde Ernährung legen, steht bei ihnen als zweifachen Müttern auch immer im Vordergrun­d, dass das gemeinsame Backen mit den Kindern Freude bereitet, eine gemeinsame Aktivität ist, die Mama und Kinder näherbring­t, und eben einfach zur Vorweihnac­htszeit gehört.

„Die leuchtende­n Augen der Kleinen, wenn sie im Teig matschen oder vor dem Ofen den Plätzchen beim Fertigback­en zuschauen, zeigen einer Mutter doch, dass sie alles richtig macht“, betont Simone Hofelich.

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