Tempo 30 vor Kindergärten
Zwei der vier Einrichtungen im Harburger Stadtgebiet liegen direkt an der Kreisstraße. Eine neue Verordnung vereinfacht ein Limit. Was die Stadträte außerdem entschieden haben
Harburg Es gibt vier Kindergärten und -tagesstätten in Harburg mit seinen Stadtteilen. Zum Teil liegen die Einrichtungen an viel befahrenen Straßen – ein Thema, das sowohl Elternbeiräte als auch Bürger immer wieder beschäftigt. Doch bis vor Kurzem sah die Straßenverkehrsordnung eine Geschwindigkeitsbegrenzung nur dort vor, wo eine Gefahrenlage besteht oder ein Unfallschwerpunkt vorliegt. Beides war an den vier Einrichtungen nicht gegeben.
Dank einer neuen Verordnung ist es nun aber einfacher, an Kreisoder Vorfahrtsstraßen eine Tempo30-Zone zu errichten. Deshalb beschäftigten sich nun die Harburger mit dem Thema. Die Kindertagesstätte in Harburg und der Kindergarten in Heroldingen liegen direkt an einer Kreisstraße. Das Landratsamt hat bereits signalisiert, eine Geschwindigkeitsbeschränkung zu erlassen.
In Ebermergen liegt der Eingang rund 30 Meter abseits der Vorfahrtsstraße, dennoch gibt es auch hier Überlegungen, einen Teil der Meiergasse zu beschränken. Der Kindergarten in Großsorheim hat seinen Eingang an einer Seitenstraße. Hier soll im Bereich des Harburger Wegs Tempo 30 gelten.
Bürgermeister Wolfgang Kilian hielt die Überlegungen für eine gute Idee: „Wenn wir die Thematik angehen, sollten wir alle vier Einrichtungen gleich behandeln. Meine Empfehlung ist: Wir bringen die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer heute auf den Weg und klären dann die Regularien, in welchem Bereich diese genau gilt.“In der Straßenverkehrsordnung ist vorgeschrieben, dass eine solche Tempo-30-Zone maximal 300 Meter lang sein darf.
Über die Maßnahme an sich waren sich die Stadträte größtenteils einig. Diskussionsbedarf gab es allerdings, ob man die Geschwindigkeit nur während der Öffnungszeiten der Einrichtungen herabsetzen solle oder komplett.
Während Elisabeth Trüdinger (CSU) und Bürgermeister Kilian für eine dauerhafte Lösung plädierten, weil in dem Bereich auch Kinder seien, wenn die Einrichtungen geStadträte schlossen sind, wollte Claudia Müller (SPD) die Geschwindigkeitsbegrenzung an die Öffnungszeiten anpassen. Stadtrat Axel Wiedenmann (PWG-BG-FW) hatte eine ganz andere Meinung: „Für mich ist Tempo 30 vor den Kindergärten in Großsorheim und Ebermergen nicht zwingend nötig, weil diese abseits liegen.“
Kilian ließ deshalb über jede der vier Einrichtungen einzeln abstimmen: Während ein Herabsetzen der Geschwindigkeit in Harburg und Heroldingen einstimmig beschlossen wurde, endeten die Ergebnisse für die Kindergärten in Ebermergen und Großsorheim jeweils 16:4 für eine Tempo-30-Zone. Außerdem stimmten die Stadträte mit 14:6 gegen eine zeitliche Begrenzung.