Donauwoerther Zeitung

„Die Mehrheit ist nicht auffällig“

Anna Lobkowicz leitet die Betreuung in der Donauwörth­er Asyl-Erstaufnah­me. Sie spricht auch über Schwierigk­eiten rund um die Alfred-Delp-Kaserne

- VON THOMAS HILGENDORF platz …

Donauwörth Eine Asyl-Erstaufnah­me mit gut 500 Bewohnern macht sich in einer Kleinstadt wie Donauwörth bemerkbar. Im Sommer und Herbst machten Meldungen über auffällige­s Verhalten und Gelage im Stadtberei­ch immer wieder die Runde. Anna Lobkowicz von den Maltesern leitet die Betreuung der Einrichtun­g in der Parkstadt. Donauwörth ergriffen, um die Sicherheit in und außerhalb der Kaserne zu gewährleis­ten? Lobkowicz: Zunächst bieten wir den Menschen einen möglichst strukturie­rten Alltag. Das beinhaltet feste Mahlzeiten, Arbeits- und Freizeitmö­glichkeite­n, wie etwa Sport. Auch die Möglichkei­t, eine Berufsschu­le zu besuchen, gehört dazu. Es gibt die Option, für 80 Cent in der Stunde etwas Sinnhaftes zu arbeiten in der Kaserne. Es geht dabei um unterstütz­ende Tätigkeite­n vor Ort, etwa als Übersetzer, aber auch in der Wäscherei, als Schneider oder auch beim Müll sammeln. Zudem gibt es eine verpflicht­ende Informatio­nsveransta­ltung nach der Ankunft für alle Asylbewerb­er, in welcher wir Regeln und Pflichten erklären. Darüber hinaus wird über das Projekt „Wertvoller

Raum“, das wiederum freiwillig staltungsp­läne der Stadt und bieten bei Großereign­issen Alternativ­veranstalt­ungen in der Kaserne. Das hat bei der Musiknacht sehr gut geklappt. Seit drei Monaten sitzen Vertreter von uns, von der Regierung, der Polizei und der Stadt regelmäßig zusammen und besprechen die Lage und entwickeln Maßnahmen. Lobkowicz: Das verstehe ich zu 100 Prozent. Die Menschen, die hier als Asylbewerb­er ankommen, sind ja zunächst als Gäste in diesem Land. Jemand, der sich hier nicht an Recht und Ordnung hält, der ist hier am falschen Ort. Das durchzuset­zen ist wiederum eine Staatsaufg­abe. Trotzdem sollten die Menschen die faire Chance haben, das System hier erst einmal kennenzule­rnen.

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Fotos: Widemann, Hilgendorf Ein Bild, das mittlerwei­le wieder der Vergangenh­eit angehört: Im Sommer und Herbst waren zusätzlich­e Streifen der Bereitscha­ftspolizei in Königsbrun­n wegen Vorfällen mit Pöbeleien und Gelagen in Donauwörth eingesetzt.
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Anna Lobkowicz

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