Donauwoerther Zeitung

Der FC Augsburg bangt um seinen Torjäger

Fußball Alfred Finnbogaso­n hemmt eine Verletzung an der Achillesse­hne. Wie schwer diese ist, weiß selbst sein Trainer noch nicht

- AUS SPANIEN BERICHTET JOHANNES GRAF

Adeje Während seine Mitspieler sich auf dem gepflegten Trainingsp­latz Bälle zuschieben, dreht Alfred Finnbogaso­n Runden. Immer wieder blickt der Isländer sehnsüchti­g zu den Kollegen. Am Dienstag, als der FC Augsburg erstmals im Südwesten Teneriffas trainierte, war der Isländer gänzlich im Hotel geblieben und ließ sich behandeln. Dass er nun mit ins Trainingsz­entrum gefahren ist, ist entspreche­nd als Fortschrit­t seiner Genesung zu werten. Doch rund läuft Finnbogaso­n nicht. Im letzten Vorrundens­piel gegen den SC Freiburg, als Finnbogaso­n mit seinem zweiten Dreierpack in der laufenden Saison glänzte, hat er sich an der Achillesse­hne verletzt.

Eine Entzündung? Eine Muskelverh­ärtung oder eine Prellung? Nicht einmal Trainer Manuel Baum kann genau sagen, wie schwer die Verletzung letztlich ist. Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter stellte daher infrage, ob Finnbogaso­n bis zum Rückrunden­start am 13. Januar gegen den Hamburger SV überhaupt einsatzfäh­ig sei. Letzte Gewissheit soll eine Untersuchu­ng am kommenden Mittwoch geben.

Dann dürfte sich entscheide­n, inwieweit der 28-Jährige für das erste Pflichtspi­el dieses Jahres in Betracht kommt. Ein Ausfall käme einer immensen Schwächung gleich. Finnbogaso­n hat sich in der Vorrunde zu einem der treffsiche­rsten Angreifer der Bundesliga entwickelt, mit elf Toren liegt er in der Torschütze­nliste lediglich hinter den Torgarante­n Robert Lewandowsk­i und Pierre-Emerick Aubameyang.

Doch an Tore schießen ist dieser Tage auf Teneriffa nicht zu denken. Am Tag nach dem Freiburg-Spiel fiel Finnbogaso­n sogar das Gehen schwer. Auch jetzt kann der smarte Isländer noch nicht schmerzfre­i seinem Beruf nachgehen. Als er am gestrigen Mittwoch bei herrlichem Sommerwett­er seine Übungen und lockeren Läufe absolviert, bezeugt ein leuchtend blaues Tape auf der linken Wade seine Verletzung.

Bereits in der vergangene­n Saison musste der FCA einige Monate auf Finnbogaso­n und dessen Tore verzichten, damals verhindert­e eine langwierig­e Schambeine­ntzündung Einsätze im Augsburger Trikot. Alternativ stürmte für Finnbogaso­n in jener Zeit Dong-Won Ji an vorderster Stelle. Manuel Baum macht sich bereits Gedanken darüber, wer Augsburgs besten Stürmer diesmal ersetzen könnte.

Er nennt den Südkoreane­r Ji, Nachwuchss­pieler Marco Richter, den offensiven Mittelfeld­spieler Michael Gregoritsc­h und vor allem Sergio Córdova. Im Sommer hat der FCA den 20-Jährigen verpflicht­et, in den ersten Begegnunge­n dieser Saison kam er regelmäßig zum Einsatz und deutete seine Durchschla­gskraft vor des Gegners Tor an, ehe ihn ein Außenbandr­iss stoppte. Baum ist mit der Entwicklun­g des jungen Mannes aus Venezuela zufrieden, allerdings seien Finnbogaso­n und Córdova in ihrer Entwicklun­g nicht zu vergleiche­n. Baum fasst zusammen: „Sergio ist ein hochtalent­ierter Spieler, aber Alfred ist durch seine Erfahrung schon noch weiter.“

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Foto: Klaus Rainer Krieger Joggen statt Mannschaft­straining: Im Trainingsl­ager auf Teneriffa kann Alfred Finnbogaso­n seinen Mitspieler­n bislang nur zusehen.

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