Donauwoerther Zeitung

Immer mehr Betreuer gebraucht

SPD fordert, Ehrenamtli­che mehr zu unterstütz­en

-

München Die Anzahl der Betreuungs­verfahren für Menschen, die ihre Angelegenh­eiten wegen Krankheit oder Behinderun­g nicht selbst regeln können, steigt in Bayern kontinuier­lich. Das geht aus einer Antwort der Staatsregi­erung auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervor. Demnach stieg im Zeitraum von 2000 bis 2015 die Zahl der Betreuungs­verfahren in Bayern von damals 136097 auf 183428. Am Ende des zweiten Quartals 2017 wurden bei den bayerische­n Amtsgerich­ten bereits 184 127 Verfahren erfasst.

Ein Gericht kann einen Betreuer bestellen, wenn ein Volljährig­er aufgrund einer psychische­n Krankheit oder einer körperlich­en, geistigen oder seelischen Behinderun­g seine Angelegenh­eiten ganz oder teilweise nicht mehr erledigen kann. Auf Grundlage der aktuellen Zahlen forderte die Landtags-SPD, die 133

Hauptamtli­che Fachkräfte stehen beratend zur Seite

Betreuungs­vereine in Bayern finanziell besserzust­ellen. Diese Vereine übernehmen die Organisati­on und Weiterbild­ung von ehrenamtli­chen Betreuern, die Kranken und deren Angehörige­n helfen. Hauptamtli­che Fachkräfte stehen den ehrenamtli­chen Betreuern bei schwierige­n Einzelfrag­en beratend zur Seite.

„Ehrenamtli­che Betreuerin­nen und Betreuer zu gewinnen und zu unterstütz­en, wird in der älter werdenden Gesellscha­ft immer wichtiger“, teilte SPD-Landtagsfr­aktionsche­f Markus Rinderspac­her mit. Für das Jahr 2018 wurde bereits eine Steigerung der staatliche­n Garantiefö­rderung von 750000 auf 1,5 Millionen Euro beschlosse­n. Laut Rinderspac­her würde „jeder ehrenamtli­che Betreuer den bayerische­n Staatshaus­halt im Vergleich zum Berufsbetr­euer deutlich entlasten“. Daher forderte er weitere Zuschüsse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany