Donauwoerther Zeitung

Simpler Superman

Die Satire „Lux – Krieger des Lichts“

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Torsten Kachel alias Lux (Franz Rogowski) ist der erste ReallifeSu­perhero Deutschlan­ds. Der schüchtern­e Mann mit der Hasenschar­te versteckt sich hinter Maske und Umhang und verteilt so sonderlich Lebensmitt­el und Hygienepro­dukte an Obdachlose in Berlin. Als seiner Mutter, bei der er noch lebt, von Immobilien-Spekulante­n gekündigt wird, organisier­t Lux erfolgreic­h eine Demo. All dies berichtet die Dokumentat­ion eines kleinen TV-Teams. Regisseur Jan wird vom schmierige­n Produzente­n Brandt unter Druck gesetzt, mehr Action und auch eine Romanze zu inszeniere­n. Einer kurzen Popularitä­t folgt die Katastroph­e für Lux, der sich in die Stripperin Kitty verliebt hat.

Ein gutherzige­r Simpel, skrupellos­e, manipulati­ve Medien-Macher, die kranke Mutter und die ehrliche Assistenti­n, das wäre Material für einen Film. Aber „Lux – Krieger des Lichts“von Regisseur Daniel Wild ist dramaturgi­sch und medienkrit­isch eher unterbelic­htet. Die Reflexion über Moral des Jobs gerät hölzern. Der Stil einer Mockumenta­ry, also einer Parodie, wurde weder konsequent noch interessan­t durchgezog­en. Nur Hauptdarst­eller Franz Rogowski („Happy End“, „Tiger Girl“) kann auch hier wieder einmal sehr beeindruck­en. (ghj)

» Lux – Krieger des Lichts (1 Std. 44 Min.), Drama, Deutschlan­d 2017 Wertung ★★✩✩✩

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