Donauwoerther Zeitung

Bruch mit Bannon

Aufregung über ein Buch im Weißen Haus. Trump tobt und bemüht jetzt die Justiz

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Washington US-Präsident Donald Trump will gegen seinen ehemaligen Chefstrate­gen und Wahlkampfl­eiter Stephen Bannon juristisch vorgehen. Auslöser ist ein Buch, in dem Bannon ein Treffen von Trump-Sohn Donald und Schwiegers­ohn Jared Kushner mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf 2016 als „Verrat, unpatrioti­sch und üblen Mist“wertet. Trumps Anwälte verlangen eine Unterlassu­ngserkläru­ng. Bannons Kommunikat­ion mit dem Autor Michael Wolff „gibt Anlass zu zahlreiche­n Rechtsansp­rüchen, darunter auf Rufschädig­ung durch Verleumdun­g und Beleidigun­g“, wird Trump-Anwalt Harder zitiert. Auch habe er eine schriftlic­he Vertraulic­hkeitsvere­inbarung verletzt.

Das Buch des Journalist­en Wolff mit dem Titel „Fire and Fury“(„Feuer und Zorn“) soll am heutigen Freitag erscheinen – vier Tage früher als ursprüngli­ch geplant. Schon die Veröffentl­ichung erster Auszüge sorgte für helle Aufregung. Nachdem Bannons Vorwürfe bekannt geworden waren, brach der US-Präsident öffentlich mit seinem einstigen Chefstrate­gen. „Steve Bannon hat nichts mit mir oder meiner Präsidents­chaft zu tun. Als er gefeuert wurde, hat er nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand“, heißt es in einer Erklärung Trumps, die über das Weiße Haus verbreitet wurde. Bannon habe „nur vorgegeben, Einfluss gehabt zu haben, um ein paar Leute ohne Zugang und ohne Ahnung zu täuschen, denen er geholfen hat, verlogene Bücher zu schreiben“.

Bannon hatte das Weiße Haus im August 2017 verlassen, galt aber bisher weiter als Trump-nah. Trumps ältester Sohn Donald hatte von der russischen Anwältin heikle Informatio­nen über Hillary Clinton versproche­n.

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Stephen Bannon

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