Viele Schneetage, aber keine weiße Weihnacht
Warum laut Wetterbeobachter Werner Neudeck der Dezember kein richtiger Wintermonat war
Donauwörth Der Dezember ist trotz ungewöhnlich häufigen Schneefalls kein richtiger Wintermonat gewesen. Das berichtet Wetterbeobachter Werner Neudeck aus Donauwörth.
Der meteorologische Winteranfang startete mit geringen Minusgraden und am Abend des 3. setzte Schneefall ein, der bis zum nächsten Tag kurzzeitig eine Schneehöhe von 7 Zentimetern zustandebrachte. Doch schon am 5. war es bei Werten von fünf Grad mit der weißen Pracht wieder vorbei. Entspannt durchatmen konnte man am 7., als nach Nebelauflösung ganztägig die Sonne schien, so Neudeck. „Doch extrem fallender Luftdruck kündigte einen erneuten Wetterwechsel an, und schon tags darauf mussten wir wieder mit Schmuddelwetter vorliebnehmen.“Mit im Gepäck war ein Wintergewitter mit Schneefall und heftigen Sturmböen. Bei weiterem Luftdruckabfall, verursacht durch Tief Xanthos II, setzte am 10. heftiges Schneetreiben mit starken Sturmböen ein. „Kein Wunder, dass zahlreiche Unfälle die Folge waren“, resümiert Neudeck.
Dieses Tief hatte allerdings Warmluft im Gepäck, was den Schneefall bereits am 11. in Regen übergehen ließ. „Am 14. wurden wir dann erneut in den Morgenstunden von hohem Niederschlag und heftigem Sturm heimgesucht. Pünktlich zum astronomischen Winteranfang war es mit dem Winter vorbei, und wir mussten uns mit Dauer-Grau anfreunden.“
Im Dezember treten in der Region in der Regel fünf Schneetage auf. Interessant, dass dieses Jahr sogar zwölf Schneetage erreicht wurden. Dennoch zeichnete sich bereits am 20. ab, dass mit weißen Weihnachten wohl nicht zu rechnen war, denn die Temperatur erreichte am 22. nahezu sechs Grad. „Von der hohen Zahl an Schneetagen darf man sich nicht darüber täuschen lassen, dass eine schöne Winterlandschaft nur ein Traum war, denn der Schnee blieb immer nur kurzzeitig liegen.“Auch wenn an den Feiertagen Schnee Fehlanzeige war, so ließ sich nach Temperaturrückgang wenigstens die Sonne an beiden Tagen für ein paar Stunden sehen. Das Monatsende gestaltete sich allerdings erneut viel zu wechselhaft mit Schnee, Regen und hohen Plusgraden. „Bei sieben Nebeltagen (genau im Schnitt) konnten wir mit dem Sonnenschein zufrieden sein.“Immerhin gab es sechs Tage mit vier Stunden Sonne und mehr, jedoch auch 13 Tage ganz ohne Sonnenschein. So wurde das Soll von 43 Stunden doch noch um fünf Stunden überschritten. Dennoch sehnt man sich nach einem Monat wie Dezember 2015, der uns mit 78 Sonnenstunden erfreute.