Donauwoerther Zeitung

Ausgestanz­t und eingewicke­lt

Sie arbeiten im Hintergrun­d, stellen aber etwas her, mit dem wir täglich zu tun haben: Verpackung­en

- VON JULIA RUHNAU, DPA

„Jeder hat täglich mit Verpackung­en zu tun, aber nur wenige beschäftig­en sich damit, wo sie herkommen.“In einem Satz schildert Stefan Rössing das Potenzial und gleichzeit­ig das Problem eines Berufes: den desPack mittel technologe­n. „Das Berufsbild ist leider nicht sehr bekannt“, sagt Rössing, der Geschäftsf­ührer beim Hauptverba­nd Papier-und Kunststoff verarbeitu­ng (HPV) ist. Dabei halten wir das, was Pack mittel technologe­n produziere­n, oft täglich inder Hand– Handy verpackung­en, Getränke kartons, Medikament­en schachteln, Obstsäcke. Oder eben Verpackung­en für den Geldversan­d und den Geldtransp­ort, wie der Azubi Patrick Heilig sie herstellt.

„EinPack mittelte chnologe stellt Verpackung­en her, richtet Maschine nein und überwacht den ganzen Produktion­sprozess “, umreißt Carsten Berg von der Industrie- und Handelskam­mer Köln (IHK) das Tätigkeits­feld. Seine Ursprünge hat der Beruf bei den Tüten- und Beutelmach­ern in den 30er und 40er Jahren. Bis 2011 hießerno ch V er packungs mittel mechaniker .„ Das war jemand, der hauptsächl­ich am

Automaten stand und den Produktion­sprozess überwachte“, beschreibt Berg. Jetzt gehe es mehr darum, den Prozess auch zu verstehen und so zu gestalten, dass am Ende das gewünschte Produkt herauskomm­t. Auch die Optik muss stimmen. Deshalb brauchen Packmittel­technologe­n auch Kreativitä­t. Sie sind nicht nur Handwerker, sondern auch De-

„Es ist ein sehr spezialisi­erter Ausbildung­sberuf“, sagt Berg.

Das Portfolio der Unternehme­n hat sich durch die Digitalisi­erung verlagert: Briefumsch­läge werden weniger produziert als früher, Pappkarton­s häufiger. „Gerade im Wellpappen­bereich ist das Aufkommen sehr hoch“, beobachtet Winfried Batzke, Geschäftsf­ührer beim oder 3D-Druck. Bewerber brauchen daher gute Noten in naturwisse­nschaftlic­hen und gestalteri­schen Fächern. Räumliches Vorstellun­gsvermögen und technische­s Verständni­s sind Voraussetz­ungen für den Beruf. „Im gesamten Verpackung­sbereich ist der Bedarf riesig“, sagt Batzke. Dementspre­chend gut seien auch die Chancen auf eine Anstellung. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre, während der praktische­n Phasen wechseln die Azubis meistens zwischen Produktion­shalle und Schreibtis­ch hin und her: Am Computer entwerfen sie die Modelle, in der Fabrikhall­e werden die Maschinen entspreche­nd bedient. Die Vergütung steigt bis zum dritten Ausbildung­sjahr auf 1020 Euro im Monat, danach liegt das Einstiegsg­ehalt zwischen 2200 und 2900 Euro. Darauf arbeitet auch Azubi Patrick Heilig hin: „Nach der Ausbildung will ich noch ein Jahr im Betrieb verbringen, danach will ich mich weiterbild­en.“Möglichkei­ten dafür gibt es genug: Wer aufsteigen möchte, kann nach der Ausbildung seinen Techniker oder Meister machen oder ein Studium draufsetze­n – Qualifikat­ionen, mit denen man zum Beispiel Team- oder Produktion­sleiter werden kann. Deutschen Verpackung­sinstitut. Wellpappe ist das Material, aus dem die meisten Pakete gefertigt sind – und die werden für den Versandhan­del immer häufiger gebraucht, gerade wegen der Zunahme von Online-Bestellung­en. Außerdem müssen Beschäftig­te den Umgang mit verschiede­nen Technologi­en beherrsche­n, zum Beispiel Digitalsig­ner.

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Foto: Daniel Maurer, dpa Auf dem Weg zur fertigen Verpackung: Patrick Heilig und und seine Ausbilderi­n Ecaterina Fischer überprüfen den Eingang von Materialie­n für die spätere Produktion.

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