Einige große Projekte stehen heuer an
Wemding hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuzug verzeichnen können. Wie Bürgermeister Martin Drexler die Attraktivität der Stadt auch weiterhin sichern will
Wemding Eines ist für Bürgermeister Martin Drexler klar: „Wie sich Wemding in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hat, das ist keine Selbstverständlichkeit.“Die Kommune verzeichne, obwohl sie abseits der großen Verkehrswege liegt, einen deutlichen Zuzug: „Das spricht für die Attraktivität der Stadt.“
Fast alle Bauplätze, die in Wemding zu haben sind, seien innerhalb eines Jahres verkauft worden. Im Ortsteil Amerbach, wo ebenfalls neues Bauland geschaffen wird, seien die meisten Parzellen bereits reserviert. Abgesehen von anderen positiven Trends hebt Drexler auch die Zahl von rund 3500 Arbeitsplätzen in der 5800-Einwohner-Stadt hervor. Der Rathauschef verhehlt nicht, dass vieles mit der erfreulichen Entwicklung der Firma Valeo zusammenhängt. Die ist mit etwa Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Kommune.
2017 sei zwar nicht alles gelungen – so scheiterte die Ansiedlung einer Hausärztin –, jedoch habe man ein wichtiges Thema entscheidend voranbringen können: Es wurde eine Lösung gefunden, die marode Ortsdurchfahrt (Staatsstraße) zeitnah zu erneuern. Der erste Abschnitt – die Monheimer Straße – ist bekanntlich bereits fertig. 2018 geht es mit Vollgas weiter. Der Abschnitt vom Kloster bis zum Ortsausgang in Richtung Nördlingen wird neu asphaltiert. Zugleich sollen dort auch die Leitungen im Untergrund und die Gehwege saniert werden, was Aufgabe der Stadt ist.
Dies soll laut Drexler nicht das einzige Großprojekt im Straßenbau sein. 2018 wolle man auch mit dem Bau der Nord-West-Tangente beginnen, die eine Verbindung zwischen den Firmen Appl und Valeo schafft. Die Kommune hofft hier auf eine staatliche Förderung von über 50 Prozent. Beim Wohnungsbau steht ebenfalls eine Millionen-Maßnahme an: der Komplex mit Sozialwohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule. Hier ist die Stadt für die Hospitalstiftung tätig. Auch bei diesem Vorhaben wird ein kräftiger Zuschuss erwartet.
Eine große Summe kostet auch die 2019 geplante Erneuerung des Abwasserkanals in der Zechstraße. Bei diesem Projekt will Drexler in den kommenden Monaten die Planungen vorantreiben. Dem Bürgermeister ist es wichtig, den Blick auch „über den Tag hinaus“zu richten. Womit wir wieder bei der Ent1500 wicklung der Stadt wären. „Wir müssen bei uns im ländlichen Raum die Infrastruktur erhalten. Sonst fallen wir zurück“, sagt Drexler dazu. Der nennt in diesem Zusammenhang zwei Themen, die er besonders im Auge habe: Die ärztliche Versorgung sei sicherzustellen und die Neugestaltung des Schlosshofs in der Altstadt sei zu bewerkstelligen.
Letzteres werde ab 2020/21 aktuell, wenn die Feuerwehr außerhalb der Altstadt ein neues Gebäude bekommt und dadurch im historischen Zentrum eine Fläche von über 5000 Quadratmetern neu genutzt werden kann. Studenten der Hochschule Augsburg seien in der Stadt gewesen und hätten sich das Schlosshof-Areal angeschaut. Sie schreiben ihre Masterarbeit darüber, was in Zukunft dort passieren könnte. Drexler ist schon gespannt auf die Ergebnisse und sieht die Chance, die Kommune noch attraktiver zu machen.