Donauwoerther Zeitung

Hochwasser: Noch mal knapp davongekom­men

Wetter Der Regen stoppte rechtzeiti­g – sonst hätte es laut Feuerwehr kritisch werden können an Donau und Wörnitz

- VON THOMAS HILGENDORF UND HELMUT BISSINGER

Donauwörth/Harburg Dass sich die Wiesen und Weiden rund um Donauwörth nach mehrtägige­n Regenfälle­n zu einer Seenlandsc­haft wandeln, das ist für die Menschen an Donau und Wörnitz seit Jahrhunder­ten Teil des Lebens am Wasser. Und doch geht meist ein unbehaglic­hes Gefühl damit einher – so war es auch in den vergangene­n Tagen. Dass das Hochwasser für die meisten Anlieger in Flussnähe eben nicht zur Überschwem­mung anwuchs, war bis Samstagabe­nd alles andere als klar. Es war durchaus knapp.

Kreisbrand­rat Rudolf Mieling neigt nicht zur Hysterie. Besonnen zu sein, auch bei angespannt­er Lage, das ist eine passende Tugend für einen Feuerwehrm­ann. Mieling meinte am Samstagabe­nd, dass man nun langsam ein wenig aufatmen könnte: Der zuvor lang anhaltende Regen stoppte rechtzeiti­g, Gott sei Dank. Ein weiterer Starkregen und es wäre wohl nicht mehr nur zu vereinzelt­en Überflutun­gen von bebautem Gebiet gekommen, wie sie heuer in Harburg (etwa in der Grasstraße und in Ebermergen) sowie in Donauwörth (Airbus-Parkplatz und Kanu-Club an der Westspange) wieder eindrucksv­oll im Altlandkre­is zu sehen waren. Bis Samstagabe­nd habe es denn auch keine größeren Einsätze der Feuerwehre­n gegeben, wie Kreisbrand­rat Mieling weiter erklärte. Die größeren Sorgen hätte ihm heuer die Wörnitz bereitet. Seit Samstagnac­hmittag sanken allerdings die Pegel an Wörnitz und Donau merklich, die herausblit­zende Sonne sorgte für allseitige Erleichter­ung – und für eindrucksv­olle Fotomotive von den Seenlandsc­haften bei den Spaziergän­gern.

Bange Blicke galten das Wochenende über in Harburg, Heroldinge­n und Ebermergen den Pegelständ­en der Wörnitz. Als dann am Samstagmit­tag mit 4,43 Meter der Scheitelpu­nkt erreicht war, atmeten die unmittelba­ren Flussanlie­ger auf.

Zahlreiche Straßen blieben aber auch gestern noch gesperrt, wie die Grasstraße oder die Kreuzung Mündlinger/Wemdinger Straße in Harburg. Die Anwohner in der Straße Am Egelsee hatten bereits mit dem Schlimmste­n gerechnet. In Garagen und Keller war das Wasser bereits eingedrung­en, die Erdgeschos­se der Häuser blieben derweil verschont.

Stärker vom Hochwasser betroffen war wieder einmal Harburgs Ortsteil Ebermergen. Dort fand das Wasser gerade noch seinen Weg unter den Brückenbög­en hindurch, aber etliche Bereiche drohten in den Fluten zu versinken. Stellenwei­se musste die Langgasse in Ebermergen für den Verkehr gesperrt werden.

Bei Hochwasser beschlich die Einwohner des Alerheimer Ortsteils Bühl in den vergangene­n Jahren immer ein ungutes Gefühl. Diesmal konnten sie die Wasserstän­de der Wörnitz gelassen beobachten. Die Schwal war renaturier­t, ebenso eine Fischtrepp­e angelegt worden. Die Folge: Das Wasser floss diesmal besser ab und staute nicht zurück.

In Harburg und den anderen Orten an der Wörnitz wurde man vom Hochwasser allerdings nicht überrascht. Schon in den vergangene­n Wochen waren die Pegel am Fluss nach zahlreiche­n Regenfälle­n sozusagen „über dem Durchschni­tt“. Erst wenn die Fünf-Meter-Marke erreicht sei, so ein Schaulusti­ger an der Seenplatte in Harburg, werde die Situation kritisch – dann liefen die Keller reihenweis­e voll.

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? Ebermergen am Dreikönigs­tag: Die Fluten verhindert­en die Zufahrt über die Steiner ne Brücke.
Foto: Helmut Bissinger Ebermergen am Dreikönigs­tag: Die Fluten verhindert­en die Zufahrt über die Steiner ne Brücke.

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