Donauwoerther Zeitung

Das doppelte Triple

Der SV Holzkirche­n schafft beim Hallenmast­ers-Endturnier in Nördlingen eine historisch­e Leistung. Der Kreisliga-Tabellenfü­hrer gewinnt zum zweiten Mal in der Geschichte des Wettbewerb­s dreimal in Folge

- VON KLAUS JAIS

Nördlingen/Landkreis Der SV Holzkirche­n setzt im Hallenfußb­all historisch­e Bestmarken: Nur 24 Stunden nach der Teilnahme an der schwäbisch­en Vorrunde waren die Rieser noch frisch genug, um vor über 500 Zuschauern in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle erneut den Titel des Donau-Rieser Kreismeist­ers im Futsal zu erringen. Es war bei der 32. Ausgabe dieser Turnierser­ie der siebte Sieg des SVH und es war die Vollendung des Doppel-Triple. Soll heißen: Schon einmal (von 2000 bis 2002) gewannen die Rieser den Masterstit­el dreimal in Serie und auch der erneute Titelgewin­n war der dritte in Folge.

Ein Blick auf die Abschlusst­abelle der Gruppe A dokumentie­rt augenschei­nlich das größte Problem des Futsal: Es fallen zu wenige Tore. Wenn drei von sechs Gruppenspi­elen torlos enden, dann gähnen die Zuschauer vor Langeweile. Der TSV Nördlingen wurde mit zwei erzielten Toren (wovon eines noch ein Eigentor war) Gruppensie­ger und dem TSV Wolferstad­t genügte sogar ein Tor (und das war ein fulminant verwandelt­er Freistoß) zur Halbfinalt­eilnahme. Wenn das Hauptaugen­merk auf die Verhinderu­ng von Toren gelegt wird, geht ein Stück der Attraktivi­tät dieser Sportart verloren. Im letzten Spiel dieser Gruppe hätte der TSV Möttingen mit einem Sieg über den TSV Nördlingen das Halbfinale erreichen können, doch nach dem 0:0 mussten die Kleebauer-Schützling­e als einzige sieglose Mannschaft der Gruppe A die Heimreise antreten.

In Gruppe B blieben mit dem VfB Oberndorf und der SpVgg Ederheim gleich zwei Mannschaft­en sieglos. Der höchste Tageserfol­g gelang dem TSV Monheim beim 8:1 über den VfB Oberndorf. Timo Kotter erzielte allein vier Tore beim Kantersieg. Ein besonderes Spiel war die Partie der SpVgg Ederheim gegen den TSV Monheim (1:3), denn drei der vier Tore fielen durch Zehnmeter-Strafstöße nach kumulieren­den Fouls und ein Treffer war ein Eigentor. Monheims Torwart Marcel Frank parierte zudem zwei Zehnmeter-Strafstöße. Den Gruppensie­g holte sich der ungeschlag­en gebliebene SV Holzkirche­n vor dem TSV Monheim.

Im ersten Halbfinale standen sich der TSV Nördlingen und der TSV Monheim gegenüber. „Wenn du hinten eine gute Grundordnu­ng hast und zwei, drei gute Konter setzen kannst, dann ist alles möglich“, hatte Monheims Trainer Benedikt Förster vor dem Spiel schon ein gutes Gefühl. Die besseren Chancen hatten die Rieser durch Alexander Schröter, Leon Dammer, Genrich Morasch und Kai Willer. Aber auch die Albstädter hätten durch Tobias Roßkopf und Lukas Felbinger in Führung gehen können. Als ausgleiche­nde Gerechtigk­eit muss man es empfinden, dass klare Fouls an Kotter (4.) und kurz vor Spielende an Mario Bortolazzi ungeahndet blieben. Im Sechsmeter-Schießen traf Bortolazzi nur den Pfosten und Andreas Kaiser scheiterte an Torwart Frank, während Sebastian Förster und Felbinger für den Kreisklass­isten trafen.

Das zweite Halbfinale zwischen dem SV Holzkirche­n und dem TSV Wolferstad­t war lange ausgeglich­en. SVH-Torwart Andreas Schröppel konnte sich bei Schüssen von Johannes Hönle und Chris Luderschmi­d auszeichne­n und Kevin Reicherzer als eigentlich­er Feldspiele­r im Wolferstäd­ter Tor parierte gegen Danny Draxler und Armin Rau. Nach sieben Minuten fiel das 1:0 für die Rieser durch Tobias Demel nach Zuspiel von Armin Rau. Dann hämmerte Gruber einen Querpass von Micha Köhnlein an die Latte und der direkte Gegenzug brachte den Ausgleich durch Sandro Morena. 80 Sekunden vor Spielende die Entscheidu­ng durch Micha Köhnlein nach Vorarbeit von Yannis Leberfinge­r.

Im Endspiel fehlte zunächst die Stimmung. Der Kreisliga-Tabellenfü­hrer teilte seine Kräfte klug ein und kontrollie­rte Ball und Gegner. Schüsse von Gruber und Leberfinge­r flogen vorbei. Diese beiden hatten auch im zweiten Durchgang erste Schusschan­cen, aber auch ein Solo von Draxler brachte nicht den Torerfolg. Für Monheim zielte Jürgen Wurm knapp vorbei.

Viereinhal­b Minuten vor Spielende setzte sich die individuel­le Klasse eines Stürmers wie Simon Gruber durch, als er ein Zuspiel von Demel zum 1:0 verwertete. Und knapp zwei Minuten vor dem Ende war das Finale entschiede­n, als Micha Köhnlein eine Kombinatio­n über Marcel Köhnlein und Armin Rau mit dem 2:0 abschloss.

Als Schiedsric­hter der Gruppe Nordschwab­en fungierten ohne größere Probleme Tobias Heuberger, Jonathan Schädle, Sebastian Stadlmayr und Maximilian Wirkner. Zusätzlich wirkte Sven Müller in der Regie mit.

Zum besten Torwart wurde Marcel Frank vom TSV Monheim gewählt. Mit fünf Toren war Micha Köhnlein vom SV Holzkirche­n der erfolgreic­hste Torschütze. Er wurde auch zum besten Spieler gewählt, zumal er in drei von fünf Spielen spielentsc­heidende Treffer erzielte. Für die besten Fans wurde der SV Holzkirche­n mit einem 30-LiterBierf­ass belohnt. Auch die SpVgg Riedlingen hatte stimmungsv­olle Zuschauer, doch für die Donauwörth­er Stadtteilm­annschaft war nach der Gruppenpha­se Schluss.

Entscheidu­ng fällt erst 80 Sekunden vor dem Ende

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 ??  ?? Nördlingen­s Alexander Schröter (rechts), hier im Halbfinale gegen Monheims Steffen Roßkopf, hatte an diesem Tag kein Schussglüc­k.
Nördlingen­s Alexander Schröter (rechts), hier im Halbfinale gegen Monheims Steffen Roßkopf, hatte an diesem Tag kein Schussglüc­k.

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