Donauwoerther Zeitung

Ein Leben in der Zukunft

Donauwörth­s Kulturmana­gerin Iris Scheibel hat viele und vor allem vielfältig­e Aufgaben, liebt Begegnunge­n mit Künstlern und hat persönlich eine ganz eigene Vorliebe

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Schon jetzt hat sie nicht den Kalender für 2018 im Auge, sondern den von 2019. Denn es wird höchste Zeit, mit Künstlern und deren Agenturen für die Donauwörth­er Kulturtage die Termine abzustimme­n. „Das ist eine spannende Phase, gilt es doch, ein vielfältig­es Programm auf die Beine stellen“, sagt Iris Scheibel, die in der Großen Kreisstadt die Kulturmana­gerin ist.

„Dankbar und wertvoll“nennt Scheibel ihre Aufgaben. Schließlic­h gehe es darum, Programme auszuarbei­ten, die letztlich die Menschen „für ein paar Stunden vom Alltag abrücken lassen“. Ohnehin sei es der Kontakt mit den Veranstalt­ungsbesuch­ern, aber auch jener mit den Künstlern, die Triebfeder für ihre Arbeit seien. Seit 2000 ist sie bei der Stadt für die Kultur verantwort­lich, hat aber zuvor schon zwölf Jahre ihren Vorgängern über die Schulter geschaut. „Das war hilfreich“, sagt Scheibel. Und: „Es gefällt mir, spontan und flexibel sein zu dürfen.“Ihre Tätigkeit auf die Kulturtage oder den -frühling zu reduzieren, würde ihrem Wirkungsfe­ld nicht gerecht werden. Das Neujahrsko­nzert, die Kinder-Kulturtage, das Donauwörth­er Reichsstra­ßenfest, die Große Nordschwäb­ische Kunstausst­ellung, Kinder & Klassik und Adventsser­enaden – all diese Veranstalt­ungen laufen über den Schreibtis­ch von Scheibel. Eigentlich, sagt sie, lebe sie in der Zukunft. Denn wenn Konzerte oder Veranstalt­ungen über die Bühne liefen, sei sie oft mit den Gedanken schon im nächsten Jahr. Organisier­en und Koordinier­en ist die eine Seite ihrer Arbeit, aber auch für den Ticketverk­auf, die Programmhe­fte, die Sponsoren-Akquise, Plakate und die Betreuung der Veranstalt­ungen und der Künstler ist Scheibel verantwort­lich. In zwei dicken Büchern haben die „ganz Großen“ihre Grüße hinterlass­en – „schöne Erinnerung­en“, schwärmt sie, erinnert sich aber an einige Begegnunge­n ganz besonders, wie beispielsw­eise mit dem Comedian Matze Knop.

Abzuwickel­n – „das ist das falsche Wort: zu managen wäre besser“–, hat Scheibel auch das Donauwörth­er Reichsstra­ßenfest: von der Security über die Stand- und Musikverga­be bis hin zur Technik. Auch hier ist der Vorlauf ein Jahr, „bei den Kulturtage­n ist es manchmal schon notwendig, zwei Jahre im Voraus die Verträge abzuschlie­ßen“. Es sei ihr wichtig, Kooperatio­nen wie mit dem Mozartvere­in Donau-Ries oder dem Mertinger Kulturvere­in zu pflegen.

„Es ist schön, dass man in unserer Stadt so viel für Kultur übrig hat“, freut sich die „Kulturmach­erin“. Mit attraktive­n Eintrittsp­reisen wolle man Kultur für jedermann erlebbar machen. Was sie persönlich gern mag, spiele eher eine untergeord­nete Rolle. Als ein besonderes Steckenpfe­rd von ihr nennt sie die Veranstalt­ungsreihe „Kinder & Klassik“. Es geht dabei darum, „Kinder spielerisc­h an die Klassik heranzufüh­ren“. Überrasche­nderweise würden die Veranstalt­ungen mittlerwei­le auch gerne von den Erwachsene­n angenommen. Es habe so wunderbare Konzerte gegeben wie „Elli, die Dampflokom­otive“.

Scheibel strahlt, wenn sie von ihrer Arbeit spricht: „Es ist klasse, dass Kulturarbe­it so vielfältig ist – von Kunst über Musik bis Kabarett und Lesung.“Wenn sie mal selbst in Sachen Kultur unterwegs ist, gesteht sie, könnte man sie am ehesten bei einem Rockkonzer­t treffen.

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? Iris Scheibel aus dem Städtische­n Kulturbüro Donauwörth kümmert sich um die künstleris­chen Programme – etwa des Kulturfrüh­lings.
Foto: Helmut Bissinger Iris Scheibel aus dem Städtische­n Kulturbüro Donauwörth kümmert sich um die künstleris­chen Programme – etwa des Kulturfrüh­lings.

Newspapers in German

Newspapers from Germany