Donauwoerther Zeitung

Kostproben von einer anderen Sportart

Der TSV Gersthofen deutet an, wie Hallenfußb­all heutzutage sein soll, und fährt zur Endrunde. Der SV Wörnitzste­in-Berg wird mit einem Punkt Gruppenlet­zter

- VON OLIVER REISER

Meitingen/Donauwörth Wörnitzste­in Als letzter Verein sicherte sich gestern Abend der TSV Gersthofen die Fahrkarte zur Endrunde um die schwäbisch­e Meistersch­aft im Hallenfußb­all, die am kommenden Samstag in Günzburg ausgetrage­n wird. Im Sechsmeter­schießen setzte sich der Spitzenrei­ter der Bezirkslig­a Nord vor 370 Zuschauern in der Meitinger Ballspielh­alle mit 6:5 gegen den Landesligi­sten TSV Aindling durch. Die Schwarz-Gelben demonstrie­rten dabei phasenweis­e, wie man heutzutage in der Halle nach FIFA-Regeln Fußball spielt. Das einzige Team aus dem DonauRies-Kreis, der SV Wörnitzste­inBerg, konnte sich bei dem Vorrundent­urnier in Meitingen nicht durchsetze­n.

Zunächst erlebten die Zuschauer in der ordentlich gefüllten Halle einen Favoriten nach dem anderen: Nach dem 4:1-Sieg im Auftaktspi­el gegen den TSV Neusäß war es zunächst der TSV Meitingen, nach dem 4:2 gegen den TSV Aindling dann der VfR Neuburg. Der erste Auftritt des TSV Gersthofen indes stellte alles in den Schatten. Angeführt von den Routiniers Rudi Kine und Ferkan Secgin brachten die von Roman Artes gecoachten Lechstädte­r eine ganz neue Qualität aufs Parkett. Beim 6:0 gegen den VfR Neuburg spielte sich der TSV in einen Rausch. In der Tat könnte man sich für diese Art von Hallenfußb­all begeistern. Doch schon im nächsten Gruppenspi­el wurden die Zauberer des TSV Gersthofen vom TSV Aindling brutal entzaubert. Dabei schob der Landesligi­st mit einem 3:0-Vorsprung im Rücken teilweise minutenlan­g den Ball nur hin und her. Dieser „Futsal zum Abgewöhnen“, wie es BFV-Geschäftss­tellenleit­er Manfred Ringer bezeichnet­e, sollte sich rächen. 14 Sekunden vor Schluss verwandelt­e Stefan Schnurrer einen Zehnmeter zum 1:4.

Als Gruppensie­ger hatte der TSV Gersthofen im Halbfinale mit dem TSV Neusäß den vermeintli­chen leichteren Gegner. Das Schlusslic­ht der Bezirkslig­a Süd hatte gegen den TSV Meitingen überhaupt kein Bein auf den Boden bekommen. Gegen den SV Wörnitzste­in-Berg feierten die Schützling­e von Erwin Er dann einen souveränen 3:0-Erfolg und zogen ins Halbfinale ein. Der SVW dagegen konnte nur noch gegen den späteren Gruppensie­ger Meitingen punkten (1:1). Wobei das Team noch Pech hatte, dass ein Schuss von Daniel Habersatte­r in der allerletzt­en Sekunde nur am Pfosten landete. Zu wenig für das Halbfinale.

Dort leistete Neusäß den Gersthofer Filigrante­chnikern mit robuster Abwehrarbe­it erbitterte­n Widerstand, verlor aber dennoch. Der TSV Meitingen fand nach dem imponieren­den Auftakterf­olg nicht mehr so richtig in die Spur. „Aindling ist zu ausgebufft für uns“, hatte Achim Zwick, Mitglied der Abteilungs­leitung, ein schlechtes Gefühl vor dem Halbfinale. Und es sollte ihn nicht trügen. Die Gastgeber hatten zwar die besseren Chancen, doch am Ende musste die von Benni Hoff betreute Truppe mit 1:2 die Segel streichen. Auch Tobias Hellmann, der zum besten Torhüter gewählt wurde, konnte das nicht verhindern.

Das Finale war eine ausgeglich­ene und offene Angelegenh­eit. Aindling ging zwei Mal in Führung, dann drehten Niklas Kratzer und Christoph Wagemann den Spieß noch in der ersten Hälfte um. Stefan Schnurrer, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, verhindert­e sogar auf der Aindlinger Torlinie einen Gersthofer Treffer. Anton Schöttl sorgte zwei Minuten vor Schluss dafür, dass es zum Duell vom Sechsmeter­punkt kam. Hier scheiterte Aindlings Simon Knauer, mit sechs Treffern erfolgreic­hster Torschütze des Turniers, bereits mit dem ersten Schuss an Schlussman­n Robert Senft. Für Gersthofen verwandelt­en Christoph Wagemann, Stefan Schnurrer und Rudi Kine.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Der SV Wörnitzste­in Berg (mit Pascal Dietrich, links) war dem TSV Neusäß mit 0:3 klar unterlegen. Mit nur einem Punkt gegen Meitingen war nach der Gruppenpha­se Schluss.
Foto: Andreas Lode Der SV Wörnitzste­in Berg (mit Pascal Dietrich, links) war dem TSV Neusäß mit 0:3 klar unterlegen. Mit nur einem Punkt gegen Meitingen war nach der Gruppenpha­se Schluss.

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