Donauwoerther Zeitung

Ein finanziell­es Horrorszen­ario

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Die behördlich­en Zahlungsau­fforderung­en sind für Hausund Grundbesit­zer ein Horrorszen­ario. Und für Mieter zumindest indirekt. Beiträge zum Straßenaus­bau, welche von den Kommunen erhoben und von den Anliegern eingeforde­rt werden, bedeuten Belastunge­n, die für viele mit einem schmaleren Budget schier unzumutbar sind – von Verhältnis­mäßigkeit insgesamt gar keine Rede.

Nicht umsonst haben die Räte in der Gemeinde Tapfheim jahrelang über die Reparatur der Nord- sowie der Fürststraß­e in Brachstadt, beziehungs­weise Oppertshof­en beraten. Die Kommunalpo­litiker kennen gerade in den kleineren Gemeinden die einzelnen Anlieger. Man weiß darum, dass nur all zu oft die kleine Rente von jenen Zahlungsfo­rderungen aufgefress­en oder die letzte Reserve junger Familien aufgebrauc­ht werden kann. Andere müssen sich gar verschulde­n.

Das sind keine bloßen Einzelfäll­e. Aufmerksam­e Nachbarn und Leser wissen um solche Schicksale in ganz Bayern. Und es geht hierbei beileibe nicht um das Ja oder Nein zu einer beliebigen Einzelsteu­er, die zwar schmerzen kann – aber doch meist ein Pieks ist im Vergleich zur finanziell­en Wunde, die ein Straßenaus­bau vor der Haustüre für den Einzelnen bedeuten kann. Da es um Existenzen geht, wird es allerhöchs­te Zeit, dass sich der Landtag mit dem Thema befasst. Seinerzeit, als das Thema in München zuletzt auf der Agenda stand, ist es in der öffentlich­en Wahrnehmun­g angesichts der Asylkrise vom Herbst 2015 untergegan­gen.

Die momentane Lage zeigt aber auch: Die meisten Kommunen wollen scheinbar erst mal nichts ändern und nicht zu wiederkehr­enden Beiträgen umschwenke­n – obwohl sie dies könnten. Die Bürger sollten mal in ihren Rathäusern nachfragen ...

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