Fluten reißen Steine aus dem Bett
Jetzt zeigten sich die Auswirkungen des Hochwassers in Donauwörth. Die Schäden sollen beseitigt werden. Im Frühjahr gibt es dann eine größere Maßnahme
Donauwörth Das Hochwasser an Donau und Wörnitz ist zurückgegangen. Jetzt werden die Schäden der Flutwellen sichtbar. In Donauwörth hat sich ein entwurzelter Baum an den Sitzbänken der Donaupromenade festgehakt. Dort hat die starke Strömung außerdem an einigen Stellen die Steinquader im Belag gelöst. „Als Stadt mit mehreren Flüssen haben wir Erfahrung im Umgang mit Hochwasser“, sagt Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert.
Für den Donauhafen sei dies der erste Winter und in den ersten Hochwassern sehe man jetzt, „wo wir nachbessern müssen“. Das bekomme man dann in jedem Fall in den Griff. Im Tiefbauamt der Stadt hat man erkannt, dass sich das Treibgut im Bereich der Bänke verfängt. Vor allem bei Bänken im vorderen Bereich, also in Richtung In- nenstadt, sei dies der Fall. Fachleute führen die Pflasterstein-Schäden auf Strudel zurück, die die Fugen von Pflastersteinen ausspülten.
Die Behörde hat auch bereits einen Plan: Die Fugen in den Bereichen, die regelmäßig betroffen sind, sollen nun mit einem speziellen Material ausgefüllt werden. Das kann aber erst im Frühjahr geschehen, wenn die Temperaturen durchgehend, also auch nachts, sicher in den Plusgraden sind. Bis dahin will man beobachten, welche Bereiche betroffen sind. Im Tiefbauamt ist man außerdem überzeugt, dass sich die Steine nach und nach setzen werden. Darüber hinaus gibt es den Gedanken, die Bänke zum Teil möglicherweise etwas weiter vom Ufer entfernt zu platzieren. Es gibt auch die Idee, während der Hochwasserzeiten einige der Bänke vorübergehend zu entfernen.
Der angeschwemmte Baum mit Wurzel wurde inzwischen von Mitarbeitern des Bauhofs zerkleinert und abtransportiert. Lose Fugen und Pflastersteine werden ausgebessert, die Verunreinigungen durch Schlamm beim Donauhafen gesäubert.
Diese Arbeiten kennt man beim Donauwörther Bauhof, sind sie doch bislang schon immer nach Hochwässern angefallen: im Ried, in den Unterführungen, in der Onkel-Ludwig-Anlage, bei den Treppen an Wörnitz und Donau. Wann die Donaupromenade wieder freigegeben werden kann, ist nach Angaben der Stadt noch unklar.
Die Donaupromenade war erst im vergangenen Frühjahr nach mehrjährigen Bauarbeiten eröffnet worden. Sie hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einer beliebten Flanier- und Spaziermeile entwickelt, war aber auch zu einem sozialen Brennpunkt geworden (wir berichteten). Das Projekt maßgeblich angeschoben hatte eine Bürgerinitiative. Inzwischen gibt es auch grünes Licht vom Stadtrat für den Lückenschluss zwischen Donauhafen und Ried. Kompliziert ist dieser wegen einer notwendig werdenden Brücke über den Kaibach, der in die Wörnitz mündet. Das Brücklein müsste gut drei Meter sein und würde schätzungsweise 200 000 Euro kosten.
Doch die genannte Summe macht nur die Hälfte der Kosten aus. Etwa 230 000 Euro wären für das fehlende Wegstück zur Ried-Anbindung zwischen Friedens- und Donaubrücke zu berappen – unter anderem für Ablösen für Flächen, die im Besitz des Freistaates sind.
Aber: Sämtliche Vertreter der Fraktionen im Bauausschuss sind sich längst weithin einig, dass der Lückenschluss kommen muss. Die Frage ist nur, wann und unter welchen Umständen.