Ein zeitloser Wert
Heimat – der Begriff ist ohne Zweifel immer mit Gefühlen verbunden. Mit Hoffnungen, Erinnerungen, Bildern, Orten, Erzählungen, Prägungen, der Sehnsucht nach Geborgenheit. Das ist wohl aus sämtlichen der persönlichen Zuschriften herauszulesen, die unsere Redaktion in den vergangenen Tagen und Wochen dankenswerterweise erhalten hat. Es gibt, wie die Donauwörther Wissenschaftlerin Simone Egger feststellt, die zu diesem Thema an der Universität lehrt, ein klares Bedürfnis der Menschen nach Heimat. Es mag unterschiedliche Worte zur Beschreibung des Heimatgefühls geben, doch in der Tat existieren offensichtlich stets die genannten Konstanten.
Der Heimatbegriff ist in vielen Fällen zu Unrecht geschmäht und geschmälert worden. In die sogenannten modernen Zeiten schien er nicht mehr hineinzupassen. Welch ein Irrtum! Und doch wird man in unserem Land leider oft genug schief angesehen, wenn man seinen Heimatbegriff eher konservativ definiert. Für mich persönlich hat Heimat grundlegend viel mit meinem christlichen Glauben, Familie und (Vater-)Land zu tun. Bei anderen mag das anders sein, aber es wäre doch schön, könnte man eine andernorts normale „traditionelle“Sichtweise auch mal äußern, ohne gleich stirnrunzelnde Blicke zu ernten. Will heißen: In unserem Land stehen viele dem Heimatbegriff leider skeptisch bis hilflos, also spürbar verkrampft gegenüber. In Bayern – und auch in unserer nordschwäbischen Region – ist dieses negative Verhältnis mithin nicht so stark ausgeprägt, Gott sei Dank. Im Bayerischen, so die Erfahrung seit der Kindheit, versucht man oft noch, die überlieferten Werte und Tugenden hochzuhalten. Möge es bitte so bleiben.