Tipps für den „Winter Garten“
Die heimischen Bäume können schon jetzt geschnitten werden. Welche Arbeiten außerdem noch möglich sind
Landkreis Blätterlose Bäume, vom Frost gezeichnete Sträucher und Grünflächen, gefrorene Böden und leer gefegte Gemüsebeete – der heimische Garten spiegelt die kalte Jahreszeit wieder. Wer sich in diesen Tagen dennoch um seine sonst so grüne Oase kümmern will, für den gibt es Tipps der Gartenbauvereine.
Für Beate Büchler, Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege in Hohen- und Niederaltheim, ist es zum Beispiel schon im Januar an der Zeit, mit der Gartenplanung für die kommenden Monate zu beginnen. Bereits jetzt könne man sogenannte Pflanzenbestelllisten aufgeben. Dafür lohne es sich, Bodenproben aus dem heimischen Garten beim zuständigen Landwirtschaftsamt einzureichen, mit denen man den pH-Wert bestimmen und dadurch geeignete Pflanzen für den eigenen Garten finden kann. Ebenfalls dürfe man Stauden, die im Herbst für die Vögel stehen gelassen wurden, nun schneiden. Das Gleiche gilt für Beerensträucher, wie beispielsweise Stachel- oder Johannisbeeren.
Paul Buss, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege in Bayern, gibt den Startschuss für weitere Schnittmaßnahmen. Seiner Meinung nach könne man schon jetzt – wenn es nicht zu kalt ist – mit dem Schneiden der Obstbäume beginnen.
Insbesondere bei den jungen Bäumen führe dieser Winterschnitt zu einem schnellen und starken Austrieb und so zu mehr Stabilität. Ältere Bäume hingegen sollte man erst im Sommer in Angriff nehmen. Wichtig sei, so Buss, dass man auch in nächster Zeit auf sinkende Temperaturen achte: Gefährdete Pflanzen wie Rosen, empfindliche Stauden, Erdbeerpflanzen sowie nicht heimische Gewächse sollten noch mit Vlies oder Reisigzweigen vor möglichem Frost abgeschirmt werden. Auch Apfel- und Birnenbäume könnten Hobbygärtner durch einen Kalkanstrich ganz einfach vor möglichen Rissen in den Baumstämmen schützen.
Rudi Wachinger vom Gartenbauverein Amerdingen-Bollstadt verrät hierzu folgenden Tipp: Wer keine Kalkfarbe zu Hause hat, könne die Baumstämme auch mit Strohmatten oder alten Säcken umwickeln. Abdeckungen gegen den Frost, die bereits im vergangenen Jahr angebracht wurden, solle man nach dem starken Wind in der Region kontrollieren und gegebenenfalls austauschen. Bei möglichen Minustemperaturen solle man zudem Sträucher und Bäume, insbesondere Hecken, vollständig vom Schnee befreien. Radieschen, Rettich und weitere Pflanzen könne man bereits jetzt auf der Fensterbank vorziehen.
Reinhold Kreft, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Rain, weist auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: Auch in den Wintermonaten sollten die immergrünen Kübelpflanzen regelmäßig gegossen werden. Durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen verlören sie auch bei kälteren Temperaturen stetig Flüssigkeit, die man ihnen regelmäßig von außen zuführen müsse, sagt Kreft.