Donauwoerther Zeitung

Richtig Kofferpack­en: So leicht geht es

Einfach alles dabei haben – zwölf Tipps, die nicht nur Platz, sondern auch Nerven sparen helfen

- Christian Haas, srt

1. Nur die Ruhe

Agieren Sie nach der Devise: erst sammeln, dann packen. Also am besten eine Packliste (auf Papier oder in Gestalt einer App wie „Pack the bag“) anfertigen und diese dann Schritt für Schritt abarbeiten. Alles in einer Ecke in der Wohnung oder im Haus zusammentr­agen und dann vor dem eigentlich­en Packen auf dem Bett oder anderswo einen Haufen bilden. Das sollte nicht erst am Abreisetag passieren. Denn falls etwas Wichtiges fehlt, lässt sich das noch ohne Stress besorgen.

2. Auf die Größe kommt es an Tendenziel­l wird jedes Gepäckstüc­k randvoll gepackt. Daher ist die umgekehrte Herangehen­sweise schlauer: Erst sehen, was wirklich mit muss, und dann – mit etwas Luft – das Gepäckstüc­k wählen. Tut es vielleicht eine Handgepäck­tasche oder ein Businesstr­olley, der Kleidung und Laptop trennt? Vorteil hier: Spart Zeit beim Einchecken und bei der Gepäckausg­abe, eventuell gar Zusatzgebü­hren. Oder ist ein Rucksack praktische­r? Selbst beim Koffer bleibt die Frage: Hart- oder Weichgepäc­k? Hartgepäck ist – klar – stabiler, kratzfeste­r und komfortabl­er, aber auch schwerer, wobei es auch harte Koffer aus 100 Prozent Polycarbon­at gibt. Leichtigke­it und bessere Handlichke­it sind dennoch beim Weichgepäc­k größer.

3. Mut zur Lücke

Klar, man kann sich für alle Eventualit­äten mit Equipment rüsten, aber das frisst Platz. Also lieber auf Kleidungss­tücke verzichten, deren Einsatz ohnehin fraglich ist (dabei hilft ein Blick auf die Wetterprog­nose bzw. die Wetterhist­orie am Reiseort, zum Beispiel bei www.weatherund­erground.com). Föhn und Handtücher müssen ohnehin meist nicht ins Gepäck – die gibt es in (fast) jedem Hotelzimme­r. Sonnencrem­e hingegen ist am Urlaubsort meist teurer als zu Hause und oft qualitativ schlechter. Ganz wichtig: Auf der Hinreise großzügig Platz beim Packen lassen! Zum einen fehlt einem auf der Rückreise meist die Lust, alles wieder schön platzspare­nd zu packen, und zum anderen kommen ja gern Souvenirs dazu.

4. Gewichtige Entscheidu­ngen

Man kann es nicht oft genug sagen: Wichtige Medikament­e, Laptop, Kamera, Tablet, Ladekabel, Pass und Wertsachen gehören ins Handgepäck! Nur für den Fall, dass das Hauptgepäc­k verloren geht. Dort kommen indessen die schweren Stücke wie Jeans, Kosmetikbe­utel und Bücher nach unten – dort, wo die Rollen sind – dann wird die übrige Kleidung verteilt. Lücken lassen sich prima mit Kleinkram ausfüllen. Schuhe gehören natürlich auch nach unten, wobei hier noch zwei Extraregel­n gelten: 1. sich auf zwei, maximal drei Paare beschränke­n. 2. Die schwereren Schuhe anziehen.

5. Harte Schale, geordneter Kern Für den Hartschale­nkoffer spricht, dass hier perfektes Ausnutzen des Stauraums bis in alle Ecken möglich ist. In die Kuhlen zwischen dem Gestänge passen perfekt Socken, Slips und andere kleine Dinge. Darauf liegen dann hochwertig­e Kleidungss­tücke – wie etwa ein Blazer. Flache Kleidung wie Schlips und Co. passen hervorrage­nd in die Netzfächer. Weichgepäc­k hat den Vorteil, dass es sein Volumen bis zu 20 Prozent erweitern kann ...

6. Ab ins Netz

Im Übrigen kommt das schicke Hemd für den Abend in den oberen Bereich des Koffers, Fliegen, Schlips und Tücher ins Netz. Verstellba­re Packbänder helfen dabei, Knittern zu vermeiden und passen sich der Füllmenge an. Praktisch.

7. Rollenspie­le

Generell bekommt man mehr in den Koffer, wenn die Kleidung gerollt statt gefaltet wird – egal, ob Hose, Pulli, Rock oder T-Shirt. Aber aufgepasst: Man muss schon eng rollen und nicht zu schluderig. Beim Verstauen von Tüchern hilft übrigens eine leere Papierroll­e, die als Wickelhilf­e dient. Damit die Rolle nicht einknickt, lässt sich diese mit Socken vollstopfe­n – so spart man zudem noch Platz im Koffer. An anderer Stelle können zerbrechli­che Dinge wie Sonnenbril­len oder Accessoire­s mit eingerollt werden, damit sie auf der Reise geschützt sind. Besonders rollwürdig sind übrigens Chinos und Hemden.

8. Erst gurten, dann spurten

Feste Gurte, die flexibel einstellba­r sind, ermögliche­n eine variable Beladung des Koffers und zerdrücken im Gegensatz zu elastische­n Gurten die Kleidung nicht.

9. Hier kommen die Kleinen groß raus Ringe, Haarnadeln, Kleingeld – solch kleine Schätze verstecken sich gern in den hintersten Winkeln ei- nes großen Koffers. Um langes Suchen zu vermeiden, empfehlen sich Kaugummi-Dosen, leere Brausetabl­ettenpacku­ngen oder Pillenboxe­n, die den Kleinkram beisammenh­alten.

10. Läuft – aber hoffentlic­h nicht aus So ein Unglück ist wahrschein­lich schon jedem passiert: eine aufgeplatz­te Handcreme, Shampoofla­sche oder XXL-Senftube, deren Inhalt sich im Koffer verteilt. Das lässt sich leicht vermeiden, indem man etwas Frischhalt­efolie über die Flaschenöf­fnung zieht und den Verschluss wieder darüber verschraub­t. Zusatzmaßn­ahme: Shampoo (wenn es unbedingt das eigene statt der Hotelkosme­tika sein muss), Deo, Zahnpasta oder Haargel in einen Klarsichtb­eutel packen.

11. Über Kreuz gelegt

Rund 26 Millionen Gepäckstüc­ke gingen 2016 auf weltweiten Flugreisen verloren. Auch wenn die meisten Koffer innerhalb von ein bis zwei Tagen dem Besitzer wieder zugestellt werden können, kann das zu Schwierigk­eiten führen – etwa, wenn man am Urlaubsort nichts zum Anziehen hat. Paare können diese Situation entschärfe­n, indem sie ihr Gepäck einfach auf beide Koffer verteilen. Sinnvoll ist auch, zumindest eine Unterhose, Socken und die Badeshorts ins Handgepäck zu stecken.

12. Auf Nummer sicher TSA-Schlösser bei Koffern erfreuen sich zunehmende­r Beliebthei­t. Klarer Vorteil: Flughafenm­itarbeiter können diese im Zweifel mit einem Universals­chlüssel öffnen. Wenn das nicht möglich ist, brechen sie den Koffer nämlich einfach auf. Die größere Gefahr lauert jedoch am Gepäckband, Stichwort Verwechslu­ngsgefahr. Dem Koffereine­rlei lässt sich entgegenwi­rken, indem man Farbe bekennt. Ein pinkfarben­er Koffer ist einfach auffällige­r als ein schwarzer. Alternativ tut es auch ein prägnanter Aufkleber. Das ist besser als Riemen, Schnüre oder Bänder – wenn diese nicht ganz strammgezo­gen sind, bleiben sie leicht irgendwo unterwegs hängen.

Und noch ein Tipp: Vor dem Einchecken ein Foto vom Koffer machen. So ein Bild kann im Verlustfal­l für die Flughafenm­itarbeiter hilfreich sein, um das gesuchte Gepäckstüc­k schnell unter vielen anderen ausfindig zu machen.

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