Regulierende Jagd nur mit Maß und Moral
Zur Berichterstattung über das Schwarz wild im lokalen Teil:
Landauf und landab ist immer wieder zu vernehmen, „Schwarzwildbestände zu hoch, starke Bekämpfung gefordert ...“– auf der einen Seite der Bauernverband, auf der anderen Seite beklagt die Jägerschaft die milden Winter und den starken Maisanbau auf der anderen Seite. Der wahre Kern der laufend ansteigenden Bestände wird nicht erkannt. Seltsamerweise verhalten sich die Staatsforsten ruhig, außer sie kommen mit Anzeigen über sogenannte Schwarzwilddrückjagden und deren Ergebnisse an die Öffentlichkeit. Nur der kritische Betrachter und Insider weiß genau, dass bei den sogenannten „Schwarzwilddrückjagden“der Fokus bei den Staatsforsten nur auf dem Rehwild liegt, Schwarzwild ist Beifang. Würden die Staatsforsten mit dem tatsächlichen Schwerpunkt auf Schwarzwild, unterstützt mit reinen Schwarzwildmeuten, jagen – hier darf selbstverständlich vor der jagenden Meute kein Rehwild erlegt werden, denn dadurch würden die Hunde für Schwarzwild zukünftig nicht mehr brauchbar –, würde sich eine mehr wie deutliche Reduzierung ergeben.
Die Gesamtstreckenergebnisse aus Ansitz- und Drückjagd wären wesentlich höher als die vom Forstamt Kaisheim gemeldeten 270 Stück Schwarzwild, nicht erwähnt werden wohlweislich die gut 16 000 Hektar Waldfläche, auf denen die Strecke erzielt wurde, denn das ergibt nur gut 16 Stück auf 1000 Hektar; beim verantwortungsbewussten Privatrevierinhaber mit vergleichbaren Revierverhältnissen liegt das Streckenergebnis ohne Drückjagden bei 100 Stück pro 1000 Hektar, also dem Sechsfachen.
Ein Schelm, wer Böses denkt, vielleicht will man gerade den Saufang und das Nachtzielgerät für manche Einrichtungen durch Passivität erzwingen, beides ließe sich ja sicherlich auch für die weitere Bekämpfung des Reh-, Gams- und Rotwildes einsetzen. Regulierende Jagd in unserer Kulturlandschaft ist unabdingbar, muss aber mit Verstand und absoluter jagdlicher Ethik und – Moral erfolgen.
Waldemar Kalchgruber, Oberndorf