Donauwoerther Zeitung

Doch keine Brücke

Die Planungen für den Neubau der dreispurig­en B 25 wurden verändert. Das bestätigt Stefan Scheckinge­r vom Staatliche­n Bauamt. Der Mittelweg soll doch angeschlos­sen werden

- VON BERND SCHIED

Nördlingen/Möttingen Trotz der Klagen der Stadt Nördlingen und von Landwirt Georg Schabert gegen die sogenannte „Brezl-Lösung“zur Anbindung des Reimlinger Heuweges (wir berichtete­n) will das Staatliche Bauamt Augsburg so schnell wie möglich einen Großteil der Bundesstra­ße 25 zwischen Möttingen und Nördlingen ausbauen. Dazu beitragen soll der Verzicht sowohl auf eine Brücke an der Abzweigung Balgheim/Grosselfin­gen als auch auf eine Unterführu­ng an dieser Stelle. Stattdesse­n wird eine weitgehend­e Beibehaltu­ng der bestehende­n Kreuzung angestrebt, allerdings mit versetzten Auffahrten auf die Bundesstra­ße in beide Richtungen. Entspreche­nde Informatio­nen unserer Zeitung bestätigte nun der neue Bereichsle­iter für den Straßenbau beim Staatliche­n Bauamt, Stefan Scheckinge­r. Entgegen früheren Überle- gungen ist zudem geplant, den sogenannte­n Mittelweg aus Richtung Reimlingen weiter in der bisherigen Form in die Bundesstra­ße einmünden zu lassen.

Auf dem rund 1,4 Kilometer langen Abschnitt von der Abzweigung nach Enkingen bis zur Kreuzung Balgheim/Grosselfin­gen sehen die Überlegung­en den dreispurig­en Ausbau mit zwei Spuren in Richtung Nördlingen vor. Die 1,8 Kilometer vom Mittelweg bis zur Einmündung in den Heuweg werden dann wieder dreispurig mit zwei Fahrbahnen nach Möttingen. Der Bereich der „Brezl“bleibt zunächst wegen des laufenden Klageverfa­hrens außen vor.

Wie Scheckinge­r betonte, gehe es seiner Behörde in erster Linie darum, auf der Strecke Möttingen– Nördlingen eine verkehrlic­he Situation zu schaffen, „die den Autofahrer­n etwas bringt“. Nicht zuletzt wegen des starken Schwerlast­ver- kehrs bestehe in diesem Abschnitt ein hoher „Überholdru­ck“, den es abzubauen gelte. Dafür sei die „2+1“gut geeignet. Auf die Frage, wann mit den Bauarbeite­n dieser einfachere­n Variante begonnen werden könne, meinte Scheckinge­r: „Ich denke, dass wir damit schnell zurande kommen.“

Der Anstoß für die neue Entwicklun­g kam offenbar vom CSUBundest­agsabgeord­neten Ulrich Lange. Schon seit geraumer Zeit missfällt dem Nördlinger Verkehrspo­litiker das Hin und Her um den Straßenaus­bau Richtung Möttingen. Bekanntlic­h hatte er auch Unverständ­nis über die Klage der Stadt Nördlingen gegen die „Brezl-Lösung“geäußert.

Lange selbst wollte im Gespräch mit unserer Zeitung seine direkte Einflussna­hme auf die neuen Vorschläge nicht explizit bestätigen, aber auch nicht dementiere­n. Er sagte: „Aus meiner Sicht müssen jetzt einfache Lösungen her, die bei der Bevölkerun­g Akzeptanz finden und möglichst wenig Fläche verbrauche­n. Im Kreuzungsb­ereich Grosselfin­gen und am Mittelweg auf einen höhengleic­hen Ausbau zu verzichten und die derzeitige Situation zu belassen, halte ich für eine gute Lösung.“

Drei Spuren auf der B25 zu haben, ist nach Überzeugun­g Langes von großer Bedeutung für die wirtschaft­liche Entwicklun­g der Region. Dass es diese auf den Verkehrswe­gen rund um Nördlingen noch nicht gebe, habe die Stadt bereits schmerzhaf­t zu spüren bekommen. Ein Automobilz­ulieferer hätte sich Ulrich Lange zufolge gerne auf dem Gelände der früheren Firma Kathrein angesiedel­t. „Das Unternehme­n sagte letztlich ab, weil ihm die infrastruk­turelle Anbindung Nördlingen­s zu schlecht ist. Das wären 150 bis 250 neue Arbeitsplä­tze gewesen.“

 ?? Foto: Dieter Mack ?? An der Abzweigung Balgheim/Grosselfin­gen sollen weder eine Brücke noch eine Unterführu­ng gebaut werden. Die Beibehaltu­ng der bestehende­n Kreuzung werde angestrebt, bestätigt Stefan Scheckinge­r vom Staatliche­n Bauamt.
Foto: Dieter Mack An der Abzweigung Balgheim/Grosselfin­gen sollen weder eine Brücke noch eine Unterführu­ng gebaut werden. Die Beibehaltu­ng der bestehende­n Kreuzung werde angestrebt, bestätigt Stefan Scheckinge­r vom Staatliche­n Bauamt.

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