Zwei Zeichnungen von Vincent van Gogh entdeckt
Als der Maler 1886 in Paris lebte, hielt er Montmartre fest – und entwickelte seine eigene Handschrift
Amsterdam Experten haben zwei Zeichnungen von Vincent van Gogh (1853–1890) identifiziert. „Es sind fantastische Neuigkeiten, dass zwei Zeichnungen nun definitiv van Goghs Werk zugeordnet werden können“, erklärte gestern der Direktor des Amsterdamer Van Gogh Museums, Axel Rüger. Nach langen Recherchen zu Stil, Technik, Material, Herkunft und Motiv steht nunmehr fest, dass sowohl „Der Hügel von Montmartre mit Steinbruch“als auch „Der Hügel von Montmartre“(1886) von van Gogh gezeichnet wurden.
Die Zeichnung mit dem Steinbruch, die einst zur Sammlung von Vincent und Theo van Gogh gehörte, verschwand um das Jahr 1917. Sie wurde noch nie ausgestellt und war noch nie Teil einer Publikation. Heute gehört sie zur Privatsammlung der Van Vlissingen Kunststiftung. Auch das Bild „Der Hügel von Montmartre“kann aufgrund der ähnlichen Handschrift und des ähnlichen Motivs nun definitiv van Gogh zugeordnet werden.
Dem Kunstforscher Teio Meedendorp zufolge zeigen die Werke, wie der Künstler Ende 1885, Anfang 1886 seinen eigenen Stil suchte: „Sie zeigen eine Phase in van Goghs Lernprozess.“Während van Gogh ab November 1885 in Antwerpen noch dem traditionellen künstlerischen Pfad gefolgt sei, habe er sich in Paris dann ab April 1886 neu erfunden. Bisher sind mehr als 900 Gemälde und fünf Skizzenbücher von van Gogh bekannt. Mehr als die Hälfte seiner Werke befindet sich im Van Gogh Museum Amsterdam. Zuletzt war ein Gemälde von ihm 2012 entdeckt worden. Die beiden Zeichnungen sind seit gestern in der Ausstellung „Impressionism & Beyond. A wonderful Journey“des Museums Singer Laren in der Nähe von Amsterdam zu sehen. Laufzeit bis zum 6. Mai.