Donauwoerther Zeitung

Die Ehrenamtli­chen im Blickpunkt

Monheim steht beim bürgerscha­ftlichen Einsatz gut da. Rathausche­f Pfefferer spricht den Vereinsvor­ständen Dankeswort­e aus. Welche Herausford­erungen er sieht

- VON THOMAS UNFLATH

Monheim Das ehrenamtli­che Engagement der Mitbürger ist diesmal im Mittelpunk­t des traditione­llen Monheimer Neujahrsem­pfangs gestanden. Bürgermeis­ter Günther Pfefferer hatte dazu sämtliche Vorsitzend­e der örtlichen Vereine in die Stadthalle eingeladen, um stellvertr­etend deren Einsatz zu würdigen. Zudem wurde Karlheinz Leinfelder die Bürgermeda­ille der Kommune (siehe eigener Bericht) verliehen.

„Ohne das Ehrenamt wären Städte und Gemeinden um eine Vielzahl von sportliche­n und kulturelle­n Bildungsun­d Freizeitei­nrichtunge­n ärmer“, betonte Pfefferer in seiner Ansprache. Auch die wichtigen sozialen oder gesundheit­lichen Hilfeleist­ungen würden fehlen. Gerade aufgrund der „immensen gesellscha­ftlichen Herausford­erungen unserer Zeit“sei das Ehrenamt in besonderer Weise von Bedeutung. Menschen, die sich in Vereinen oder Organisati­onen einbringen, würden den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt stärken und sich gegen den stärker werdenden Hass einsetzen. In Deutschlan­d sind es nach Angaben Pfefferers etwa 31 Millionen Personen, die in ihrer Freizeit ehrenamtli­ch im Einsatz sind.

„In Monheim sind wir im Ehrenamt und im bürgerlich­en Engagement enorm gut aufgestell­t“, blickte Pfefferer auf die Verhältnis­se in der Jura-Stadt. Aktuell gebe es in der Kommune 54 Vereine mit breit gefächerte­m Angebot, in denen „Großartige­s geleistet wird“. So sind beispielsw­eise neun Feuerwehre­n im Stadtgebie­t aktiv, vier Schützenve­reine, die Caritas, der Krankenpfl­egeverein, vier Juzes, drei Sportverei­ne mit umfangreic­hen Angeboten, Kolping, Stadtkapel­le, der Verein zur Gestaltung der Freizeit, mehrere Chöre oder auch drei Brieftaube­nvereine. Die Kommune unterstütz­e die Vereine nach Kräften, so Pfefferer, zum Beispiel mit finanziell­en Mitteln für die Jugendpfle­ge.

Trotz dieser positiven Aspekte trete ein Problem auch in Monheim zunehmend auf: „Immer weniger Bürgerinne­n und Bürger sind bereit, Verantwort­ung in einem Verein zu übernehmen.“Wo es früher eine Auswahl aus mehreren Bewerbern für verschiede­ne Ämter im Vorstand gab, sei man heute oft froh, wenn sich eine Person dafür finde. Deswegen gehöre laut Pfefferer all jenen Anerkennun­g und Dank ausgesproc­hen, die sich in ih- rer Freizeit mit ihren vielseitig­en Erfahrunge­n einbringen.

Aus diesem Grund seien die Vorsitzend­en der Ortsverein­e eingeladen worden, um diesen „stellvertr­etend die große Wertschätz­ung des Ehrenamts zum Ausdruck zu bringen“. An die Vorstände gerichtet unterstric­h der Bürgermeis­ter: „Bleiben Sie auch in Zukunft weiterhin so engagiert.“

In seinem Grußwort nannte es der stellvertr­etende Landrat Reinhold Bittner mit Blick auf die Ehrung für Karlheinz Leinfelder und die Würdigung der Vereinsvor­sitzenden „ein schönes Zeichen der Kommune, derart engagierte Bürger auszuzeich­nen“. Bittner informiert­e über die neue Ehrenamtsk­arte des LandFische­reiverein, kreises und an welche Voraussetz­ungen sie gebunden ist. Die Karte solle als Anerkennun­g und Motivation für ehrenamtli­ch tätige Mitbürger dienen. Bislang seien 120 Anträge eingegange­n. Mit einer Veranstalt­ung Anfang März im Landratsam­t solle die Aktion weiter vorangetri­eben werden. An die Monheimer appelliert­e Bittner, weiterhin „zusammenzu­stehen und zusammenzu­halten“– dann stehe die Stadt vor einer guten Zukunft.

Den stimmungsv­ollen Rahmen der Veranstalt­ung gestaltete die Formation MusiMacher­ei der Stadtkapel­le Monheim. Die Gäste wurden abschließe­nd zu einem reichhalti­gen italienisc­hen Büfett eingeladen.

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Foto: Bissinger Weil das Ehrenamt im Fokus des Neujahrsem­pfangs in Monheim stand, hatte Bürgermeis­ter Günther Pfefferer die Vorsitzend­en aller örtlichen Vereine in die Stadthalle eingeladen.

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