Die Ehrenamtlichen im Blickpunkt
Monheim steht beim bürgerschaftlichen Einsatz gut da. Rathauschef Pfefferer spricht den Vereinsvorständen Dankesworte aus. Welche Herausforderungen er sieht
Monheim Das ehrenamtliche Engagement der Mitbürger ist diesmal im Mittelpunkt des traditionellen Monheimer Neujahrsempfangs gestanden. Bürgermeister Günther Pfefferer hatte dazu sämtliche Vorsitzende der örtlichen Vereine in die Stadthalle eingeladen, um stellvertretend deren Einsatz zu würdigen. Zudem wurde Karlheinz Leinfelder die Bürgermedaille der Kommune (siehe eigener Bericht) verliehen.
„Ohne das Ehrenamt wären Städte und Gemeinden um eine Vielzahl von sportlichen und kulturellen Bildungsund Freizeiteinrichtungen ärmer“, betonte Pfefferer in seiner Ansprache. Auch die wichtigen sozialen oder gesundheitlichen Hilfeleistungen würden fehlen. Gerade aufgrund der „immensen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit“sei das Ehrenamt in besonderer Weise von Bedeutung. Menschen, die sich in Vereinen oder Organisationen einbringen, würden den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und sich gegen den stärker werdenden Hass einsetzen. In Deutschland sind es nach Angaben Pfefferers etwa 31 Millionen Personen, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich im Einsatz sind.
„In Monheim sind wir im Ehrenamt und im bürgerlichen Engagement enorm gut aufgestellt“, blickte Pfefferer auf die Verhältnisse in der Jura-Stadt. Aktuell gebe es in der Kommune 54 Vereine mit breit gefächertem Angebot, in denen „Großartiges geleistet wird“. So sind beispielsweise neun Feuerwehren im Stadtgebiet aktiv, vier Schützenvereine, die Caritas, der Krankenpflegeverein, vier Juzes, drei Sportvereine mit umfangreichen Angeboten, Kolping, Stadtkapelle, der Verein zur Gestaltung der Freizeit, mehrere Chöre oder auch drei Brieftaubenvereine. Die Kommune unterstütze die Vereine nach Kräften, so Pfefferer, zum Beispiel mit finanziellen Mitteln für die Jugendpflege.
Trotz dieser positiven Aspekte trete ein Problem auch in Monheim zunehmend auf: „Immer weniger Bürgerinnen und Bürger sind bereit, Verantwortung in einem Verein zu übernehmen.“Wo es früher eine Auswahl aus mehreren Bewerbern für verschiedene Ämter im Vorstand gab, sei man heute oft froh, wenn sich eine Person dafür finde. Deswegen gehöre laut Pfefferer all jenen Anerkennung und Dank ausgesprochen, die sich in ih- rer Freizeit mit ihren vielseitigen Erfahrungen einbringen.
Aus diesem Grund seien die Vorsitzenden der Ortsvereine eingeladen worden, um diesen „stellvertretend die große Wertschätzung des Ehrenamts zum Ausdruck zu bringen“. An die Vorstände gerichtet unterstrich der Bürgermeister: „Bleiben Sie auch in Zukunft weiterhin so engagiert.“
In seinem Grußwort nannte es der stellvertretende Landrat Reinhold Bittner mit Blick auf die Ehrung für Karlheinz Leinfelder und die Würdigung der Vereinsvorsitzenden „ein schönes Zeichen der Kommune, derart engagierte Bürger auszuzeichnen“. Bittner informierte über die neue Ehrenamtskarte des LandFischereiverein, kreises und an welche Voraussetzungen sie gebunden ist. Die Karte solle als Anerkennung und Motivation für ehrenamtlich tätige Mitbürger dienen. Bislang seien 120 Anträge eingegangen. Mit einer Veranstaltung Anfang März im Landratsamt solle die Aktion weiter vorangetrieben werden. An die Monheimer appellierte Bittner, weiterhin „zusammenzustehen und zusammenzuhalten“– dann stehe die Stadt vor einer guten Zukunft.
Den stimmungsvollen Rahmen der Veranstaltung gestaltete die Formation MusiMacherei der Stadtkapelle Monheim. Die Gäste wurden abschließend zu einem reichhaltigen italienischen Büfett eingeladen.