Schüler lernen kaum Schwimmen
Laut einer Umfrage gibt es im Landkreis große Unterschiede beim Schulschwimmen
Landkreis Die Kreiswasserwacht Nordschwaben und die DeutscheLebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Landkreis Donau-Ries haben gestern die Ergebnisse aus der nicht-repräsentativen Onlineumfrage „Sichere Schwimmer und Erhalt kommunaler Hallenbäder im Landkreis Donau-Ries“an Landrat Stefan Rößle und Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler im Büro des Landkreischefs übergeben.
Die Wasserwachten und die DLRG starteten in der Zeit vom 30. November bis 15. Januar eine nichtrepräsentative Umfrage über die Schwimmkenntnisse und den Erhalt von kommunalen Schwimmbädern. Mehr als 2100 Teilnehmer haben über alle Generationen und Altersklassen bei der Umfrage mitgemacht. „Rund 600 Schüler aus 74 Schulen haben teilgenommen“, sagte Michael Dinkelmeier, Pressesprecher der Kreiswasserwacht.
Mit der Auswertung kommt deutlich zum Vorschein, dass die Schwimmausbildung in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurde, vor allem speziell im ländlichen Raum, wo viele Hallenbäder geschlossen wurden. „Allgemein wird im Ries sehr wenig Schwimmunterricht angeboten“, sagte Dinkelmeier. Während beispielsweise in Rain 70 Prozent der Schüler in den Genuss eines Schwimmunterrichts kommen, sind es in Oettingen nur fünf Prozent. Im Landkreis liegt der Wert bei 32 Prozent, sprich, nur jedes dritte Kind erhält laut Umfrage einen Schwimmunterricht.
Leider bleibt daher festzustellen, dass das wichtige Schulschwimmen auch nicht durchgängig abgehalten wird. Kernforderungen sind eine solide Schwimmausbildung bereits ab dem Kindesalter, Sicherung des Schulschwimmens und der Erhalt kommunaler Schwimmbäder. In Regionen ohne Hallenbad findet kaum Schwimmunterricht statt. „Der Wohnort spielt eine direkte Rolle, wann ein Kind im Landkreis schwimmen lernt“, sagte Dinkelmeier.
Die Kernforderungen haben die Vertreter der Kreiswasserwacht Nordschwaben und DLRG auch an Landrat Rößle und den Landtagsabgeordneten Fackler herangetragen und deutlich signalisiert, dass sich die Politik noch stärker für sichere Schwimmer sowie eine solide Schwimmausbildung einzusetzen habe. Dabei muss der übergreifende politische Wille erkennbar und vor allem gegeben sein, wenn es um die Schwimmausbildung zahlreicher Schüler geht. „Beim Schulschwimmen muss sich was tun“, sagte Dinkelmeier. Weiter fordern die beiden Wasserrettungsorganisationen für den gesamten Freistaat Bayern, ein Maßnahmenpaket für eine sichere Schwimmausbildung bereits ab dem Kindesalter zu beschließen. „Schwimmen sollte ein Pflichtfach in den Schulen sein“, sagte der Sprecher der Kreiswasserwacht. Weiter dränge man darauf, dass Schwimmcamps an allen bayerischen Schulen und Sondereinrichtungen eingeführt werden.
Dem Kreischef zusammen mit dem Landtagsabgeordneten für den Landkreis Donau-Ries wurde nochmals die Situation der sanierungsbedürftigen Hallenbäder erläutert. Negativbeispiele wie die Schließungen der Bäder in Mönchsdeggingen und Wemding seien nicht tragbar und wirken sich jetzt massiv auf eine zukunftsorientierte Schwimmausbildung in den Städten und Kommunen aus. „Im Landkreis herrscht eine Unterversorgung von Schwimmbädern“, sagte Dinkelmeier. Deshalb fordern die Wasserretter, dringend die Förderrichtlinien für kommunale Hallenbäder anzupassen, in Form von einer Senkung der Mindestklassenanzahl sowohl für die Sanierung als auch für den Neubau von Bädern. Genauso müssen Hallenbäder gefördert werden, die keine Möglichkeit haben, die Mindestklassenanzahl zu erreichen. Ebenso legt man Wert darauf, dass die Anrechnung von Schwimmkursen von Wasserwacht, DLRG, Vereinen und sozialen Einrichtungen erfolgt.
Die Kernforderungen sowie die Ergebnisse der nicht-repräsentativen Umfrage werden die Kreiswasserwacht Nordschwaben und DLRG am kommenden Dienstag, 30. Januar, auch im Bayerischen Landtag an den Haushaltsausschussvorsitzenden übergeben, und sich nochmals deutlich für sichere Schwimmer klar positionieren und stark dafür machen.