Handy App warnt vor lokalen Bedrohungslagen
Die Stadt Augsburg benutzt gemeinsam mit den Landkreisen in Nordschwaben die bundesweite Katastrophen-Warn-App NINA. Wie damit auf regionale Bedrohungslagen aufmerksam gemacht wird
Das Pilotprojekt für Augsburg und Nordschwaben soll dafür sorgen, dass Informationen sich noch schneller verbreiten.
Augsburg/Landkreis Beim Unwetter in Otting im vergangenen August hätte man sie bereits gut gebraucht. Seit wenigen Wochen können Augsburg sowie die Landkreise in Nordschwaben über die KatastrophenWarn-App NINA die eigene Bevölkerung auf Gefahren aufmerksam machen. Das kleine Programm für Smartphones – die App – ermöglicht es den Verantwortlichen, Hinweise auf Unglücksfälle auf die Handys der Bürger zu schicken.
Ob Hochwasser, Waldbrände, Großfeuer, Bombenfunde oder ähnliche Gefahrenlagen – ab sofort warnen die Stadt Augsburg sowie die Landkreise Augsburg, AichachFriedberg, Dillingen und DonauRies ihre Bürger vor gefährlichen Situationen. Mit der Warn-App NINA – die Abkürzung steht für Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes – haben sich die Verantwortlichen gemeinsam für das Angebot des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entschieden.
„Ein Grund für die Wahl dieser Katastrophen-App war, dass sich das Bundessystem weiter entwi- sagte Augsburgs Ordnungsreferent Dirk Wurm bei der Präsentation. Über NINA erhalten die Nutzer Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes, der an das System angebunden ist. Aber eben auch, und das ist wohl das Interessantere, Warnungen für die Region Augsburg und Nordschwaben.
Auf seinem Handy installiert hat die neue App bereits der für den Landkreis Donau-Ries zuständige Kreisbrandrat Rudolf Mieling. „Wir hatten zwar jetzt noch keinen Ernstfall, in dem sich die App hätte beweisen müssen, ich denke aber, dass es eine Hilfe ist.“Vor allem für die Rettungskräfte im Landkreis sei es hilfreich, wenn sie schnell und unkompliziert die Information erhalten, dass ein größerer Einsatz drohen könnte. Letztlich bleibe aber immer noch die Frage, wo genau sich das Unwetter entlade.
Jeder Nutzer, der die App auf seinem Smartphone installiert, bekommt per Sofort-Nachricht auf dem kleinen Bildschirm Warnungen mit weiteren Informationen angezeigt. Mit wenigen Klicks lassen sich bei NINA ein oder mehrere Orte auswählen, für die Warnungen ge- wünscht sind. Ist auch das globale Navigationssatellitensystem (GPS) aktiviert, erhält der Nutzer zudem Meldungen für seinen aktuellen Aufenthaltsort.
Diese individuellen Informationen werden künftig von der Integrierten Leitstelle (ILS) in Augsckelt“, burg oder von den Landratsämtern aus auf die Smartphones der Bürger verschickt. Das Personal wurde dafür entsprechend geschult. Sabine Grünwald, stellvertretende Landrätin des Landkreises Augsburg, glaubt, über die Warn-App künftig noch mehr Menschen erreichen zu können. „Es gibt schon Sirenen, Lautsprecherdurchsagen, Rundfunk und Internet, aber mit der App sprechen wir sicherlich vor allem die jüngere Generation an.“
Eigentlich sollte NINA schon viel früher zur Verfügung stehen, verriet Augsburgs Ordnungsreferent Dirk Wurm bei der Vorstellung. Dass es länger dauerte, habe am Austausch mit den Landkreisen gelegen. „Es bringt ja nichts, wenn jeder ein eigenes System hat.“Es lag aber auch daran, dass die Leitstelle Augsburg als bayernweites Pilotprojekt für eine neue Version ausgewählt wurde. Deshalb müssen Stadt und Kreise für die ersten zwei Jahre auch nichts bezahlen. Danach würden die anfallenden Kosten untereinander paritätisch aufgeteilt. Wie viel es genau sein wird, steht noch nicht fest; laut Wurm dürfte es sich um einen mittleren vierstelligen Betrag pro Stadt und Kreis handeln. Demnächst wird mit Flyern und Plakaten für die Verbreitung von NINA geworben. Anwendung NINA, steht im App Sto re für das Betriebssysteme iOS sowie bei Google Play für das Android System zur Verfügung. NINA ist kostenlos.