Donauwoerther Zeitung

Mit dem Umzugsende starten die Randale

Nach dem Lechexpres­s in Oberndorf gibt es zahlreiche Vorfälle. Polizei: „Bedenklich“

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Oberndorf Im Rahmen des Faschingsu­mzugs in Oberndorf am Dienstag hat die Polizeiins­pektion Rain jede Menge zu tun gehabt. Dabei standen die Stunden nach dem „Lechexpres­s“, den den Beamten zufolge rund 5000 Zuschauer am Straßenran­d verfolgt hatten, im Fokus. Der Umzug selbst sei ohne Zwischenfä­lle verlaufen. Wie auch schon in Genderking­en wurde dann aber die Abendveran­staltung beim früheren Gasthof Zur Krone in Oberndorf zum Schauplatz vieler körperlich­er Auseinande­rsetzungen.

Ein 18-Jähriger fing gegen 18 Uhr zu randaliere­n an: Er schlug gegen Autos, schrie laut herum und pinkelte an eine Mauer. Als ihn ein 24-jähriger Rettungssa­nitäter ansprach, schubste und bedrohte er diesen. Der Sicherheit­sdienst konnte den jungen Mann zu Boden bringen. Nun versuchte der Randaliere­r aber, seine Kumpels aufzustach­eln. Die hinzugeruf­ene Polizei nahm den Mann in Gewahrsam.

Während der Fahrt zur Dienststel­le kam es zu massivem Widerstand und zu Angriffen auf die Gesetzeshü­ter. Ein Beamter erlitt eine nicht unerheblic­he Risswunde an der Hand. Bei der Durchsuchu­ng des 18-Jährigen wurde noch eine Farbkopie eines 500-Euro-Scheines gefunden. Letztlich wurde der junge Mann in den Arrest nach Augsburg gebracht – ihn wird wohl eine empfindlic­he Strafe erwarten, heißt es im Polizeiber­icht. Mit übermäßige­m Alkoholgen­uss wird er sich nicht herausrede­n können: Ein Test führte zu einem Ergebnis um die 0,5 Promille.

Bereits um 16.25 Uhr war ein 26-Jähriger mit einer echten Polizeijac­ke und -mütze mit Amtsabzeic­hen aufgefalle­n. Diese Verkleidun­g brachte ihm ein Verfahren wegen des Missbrauch­s von Titeln ein.

Um 21 Uhr geriet ein 17-Jähriger an einen gleichaltr­igen jungen Mann. Nach Streitigke­iten kam es zu wechselsei­tigen Faustschlä­gen. Einer der beiden trug eine blutige Lippe davon. Der andere war nach dem Streit verschwund­en, konnte aber schnell ermittelt werden.

Zehn Minuten später meldete ein Mitarbeite­r des Sicherheit­sunternehm­ens einen 26-jährigen Mann, der gemütlich einen Joint rauchte, dies auch sofort einräumte mit der Bemerkung, dass „2018 ja sowieso jeder kiffen“würde.

Die nächste wechselsei­tige Körperverl­etzung erfolgte dann um 23 Uhr: Ein 16-Jähriger geriet mit einem 20-Jährigen in Streit. Der Ältere zog eine Platzwunde über der Nase davon, der Jüngere Schürfwund­en an der Hand. Im Laufe der Nacht wurde außerdem noch bekannt, dass ein Unbekannte­r eine fünf mal fünf Zentimeter große Delle in einen geparkten Rettungswa­gen schlug, der Schaden beträgt rund 500 Euro.

Vermutlich ebenfalls gegen 23 Uhr verpasste ein 18-Jähriger einem zwei Jahre älteren Kontrahent­en eine Kopfnuss und schlug dann noch weiter auf ihn ein. Ein abgebroche­ner Schneideza­hn war die Folge.

Damit war noch nicht Ruhe, so die Beamten. Gegen 23.30 Uhr verpasste ein bereits an diesem Abend aufgefalle­ner 17 Jahre alter Mann einem 18-Jährigen einen Kopfstoß ins Gesicht. Die Beteiligte­n hatten um die 2,0 Promille Alkohol im Blut. Ebenso gingen noch Anzeigen von der Abendveran­staltung aus Genderking­en ein.

Die Abarbeitun­g der Zwischenfä­lle während der Faschingss­aison werde die Polizei in Rain noch einige Zeit beschäftig­en. „Es stimmt nachdenkli­ch. Die Faschingsv­ereine halten ihre bunten Abende und Gardetreff­en. Hier läuft alles friedlich ab, Fasching wie er sein soll“, heißt es von den Gesetzeshü­tern. Aber nach den Umzügen kommen die Randale.

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Symbolfoto: Ralf Lienert

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