Donauwoerther Zeitung

Gabriel will Sanktionen abbauen

Viel Kritik am Minister für Russland-Vorstoß

- VON SIMON KAMINSKI Bild.

München/Augsburg Kämpft da ein Mann um seinen Posten? Der weder mit den EU-Partnern noch mit der Union abgestimmt­e Vorstoß am Rande der Münchner Sicherheit­skonferenz für eine schrittwei­se Abschaffun­g der Wirtschaft­ssanktione­n gegen Russland, falls sich Moskau in dem festgefahr­enen UkraineKon­flikt bewegen sollte, sorgt für Diskussion­en. „Wenn man Fortschrit­te macht, dann muss man Fortschrit­te auf beiden Seiten spüren“, sagte Gabriel. „Wir müssen es schaffen, einen Waffenstil­lstand in der Ukraine durchzuset­zen, schwere Waffen dort rauszukrie­gen“, fügte er hinzu. „Und ich bin der Überzeugun­g, wenn uns das gelingt, dann müssen wir beginnen, schrittwei­se Sanktionen abzubauen.“

Vom CDU-Experten für Außenpolit­ik, Norbert Röttgen (CDU), gab es Kritik für Gabriel: „In den Koalitions­verhandlun­gen haben wir uns mit der SPD darauf verständig­t, dass Russland jetzt als Erstes am Zug ist“, sagte Röttgen der

Politiker und Journalist­en aus dem Ausland wollten von ihren deutschen Kollegen in München wissen, ob Gabriel eine Chance habe, auch in einer neuen Regierung das Außenamt zu führen. Unübersehb­ar war Gabriels Bemühen, Akzente zu setzen. Für Irritation­en in München sorgte die Absage eines Treffens zur Ukraine-Krise. Im Zentrum steht die Frage, ob Gabriel das Gespräch mit seinen Amtskolleg­en aus Russland, der Ukraine und Frankreich am Rande der Konferenz platzen ließ, um nach der Freilassun­g des deutsch-türkischen Korrespond­enten Deniz Yücel an einer Pressekonf­erenz von dessen Heimatzeit­ung in Berlin teilnehmen zu können.

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Sigmar Gabriel

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