Donauwoerther Zeitung

Unfallschw­erpunkt Alerheim?

In den vergangene­n Wochen hat es auf der Staatsstra­ße 2221 mehrfach gekracht. Pläne, die Situation zu entschärfe­n, liegen bereits vor

- VON RENÉ LAUER

Alerheim Bergauf, bergab. Bergauf und wieder bergab – so ließe sich eine Fahrt entlang der Staatsstra­ße 2221 zwischen Fessenheim und Heroldinge­n ganz gut in Worte fassen. Was zunächst nach einer amüsanten Fahrt mit schöner Aussicht klingt, birgt in Wirklichke­it allerlei Gefahren. Denn die Staatsstra­ße wird unter anderem von mehreren Kreisstraß­en, der DON 5, 10 und 15, gekreuzt, und an diesen Stellen hat es in den vergangene­n Wochen häufig gekracht.

Wie an der Kreuzung zwischen Alerheim und Rudelstett­en. Hier ereigneten sich in diesem Jahr bereits zwei Unfälle mit mehreren schwer verletzten Menschen. Beide Male – so heißt es von den Ermittlern der Polizei – hatten die Autofahrer versucht, die Staatsstra­ße in Richtung Rudelstett­en zu überqueren und dabei offenbar übersehen, dass der Weg nicht frei war. Auch an der Kreuzung bei Wörnitzost­heim stießen vergangene­s Jahr Fahrzeuge aus demselben Grund zusammen.

Vor allem aus der Vergangenh­eit sei die Strecke der Polizei als Gefahrenpu­nkt bekannt, sagt der Chef der Nördlinger Polizeiins­pektion, Walter Beck. „Zwischen 2006 und 2008 galt die Staatsstra­ße als Unfallhäuf­ungsstreck­e, gerade im Bereich bei Wörnitzost­heim.“Um die Kreuzungen zu entschärfe­n, habe man bei Rudelstett­en beispielsw­eise eine Sichtschut­zwand errichtet, die aus Richtung Osten kommende Autofahrer zum Anhalten zwingt, bevor sie auf die Staatsstra­ße fahren. „Seitdem hat sich die Situation spürbar verbessert“, meint Beck.

Vorher seien viele trotz der Stoppschil­der einfach über die Straße gefahren. Dass es dieses Jahr bereits zwei schwere Unfälle gab, gibt auch dem Polizeiche­f zu denken. „Wir haben die Situation auf jeden Fall im Auge“, verspricht er.

Sobald die Unfallkomm­ission des Landkreise­s tage, werde man über die Strecke sprechen. Auch der Alerheimer Bürgermeis­ter Christoph Schmid betrachtet die neuerliche­n Unfälle mit Sorge. Seiner Meinung nach sei die komplette Staatsstra­ße 2221 ein Unfallschw­erpunkt, weil sie über mehrere Gefahrenpu­nkte verfüge, auch außerhalb seines Gemeindege­biets. Auffällig sei laut Schmid, dass oft Autofahrer in die Unfälle verwickelt seien, die die Strecke regelmäßig fahren und daher gut kennen müssten. „Doch vielleicht liegt gerade darin die Gefahr. Wenn ich die Kreuzung zum ersten Mal überquere, bin ich eher vorsichtig und halte an.“Einer, der jeden Tag dort fahre, verhalte sich eher leichtsinn­ig oder sorglos, vermutet der Bürgermeis­ter.

Als mögliche Lösung für die Gefahrenst­elle wurde teils auch ein Kreisverke­hr östlich von Alerheim – ähnlich dem in Fessenheim – ins Spiel gebracht. Schmid gibt jedoch zu bedenken, dass sich die Kreuzung anders als in Fessenheim außerorts befinde. „Die Autos kommen mit relativ hoher Geschwindi­gkeit von der Staatsstra­ße und müssten dann extra wieder abbremsen.“Der Unfallkomm­ission sei die Stelle bereits bekannt, sagte Schmid. Er vertraue den Verantwort­lichen, dass sie eine zufriedens­tellende Lösung finden.

Beim für die Staatsstra­ße zuständige­n Staatliche­n Bauamt in Augsburg gibt es bereits Pläne, die Gefahrenst­ellen zu beseitigen, wie der stellvertr­etende Bereichsle­iter Wolfgang Betzel im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt. „Es ist angedacht, die Steigung der Strecke etwas abzuflache­n“, sagt der Fachmann. Für das Projekt gebe es allerdings noch keinen genauen Zeitplan, kurzfristi­g werde wohl nichts passieren. Ein Kreisverke­hr sei allerdings kein Teil der bisherigen Überlegung­en. „Man müsste untersuche­n, ob das an der Stelle überhaupt Sinn machen würde“, sagt Betzel. Über mögliche Lösungen müsse auch mit der Polizei diskutiert werden – zum Beispiel bei der nächsten Verkehrsko­nferenz.

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Foto: René Lauer An dieser Kreuzung zwischen Alerheim und Rudelstett­en an der Staatsstra­ße 2221 hat es in diesem Jahr bereits zwei schwere Unfälle gegeben. Auch in der Vergangen heit war die Stelle schon als Unfallschw­erpunkt bekannt.

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