Donauwoerther Zeitung

Glücksmont­ag in Korea

Deutsche Sportler starten erfolgreic­h in die zweite Woche

- VON THOMAS WEISS

Pyeongchan­g Montage stehen bei den meisten Menschen nicht allzu hoch im Kurs. Die Kinder nörgeln wieder am Frühstück herum, Erwachsene sehen einen unbezwingb­aren Berg Arbeit vor sich – und schlechte Autos werden angeblich auch bevorzugt an Montagen gebaut. Für die Boomtown Rats war das in den siebziger Jahren sogar Stoff für ihren Welthit „I Don’t Like Mondays“. Gestern allerdings war so ein Montag, der Hoffnung machte für den Rest der Woche. Montag, der 19. Februar 2018, wird zumindest in den Sportbüche­rn als deutscher Glückstag verewigt werden.

Erst feierten die in Sotschi leer ausgegange­nen Bobfahrer an der Bahn von Pyeongchan­g eine triumphale Wiedergebu­rt bei einem Rennen mit besonderer Dramatik. Francesco Friedrich und sein Anschieber Thorsten Margis standen schon im Ziel, als Justin Kripps aus Kanada an ihnen vorbeirast­e und die Stoppuhr auf die Hundertste­l exakt bei Friedrichs Bestzeit anhielt. Die 3:16,86 Minuten leuchteten zweimal auf, zweimal wurde Gold vergeben, das zehnte bereits für Deutschlan­d in Korea.

Eine gute halbe Stunde später ging der Krimi weiter. Die Skispringe­r mit Vorzeige-Adler Andi Wellinger ärgerten beim Teamspring­en kurz die dominanten Norweger, fielen zurück auf Platz drei und jubelten am Ende umso lauter über Silber. Karl Geiger, Stephan Leyhe und Richard Freitag hatten damit erstmals eine olympische Medaille in der Tasche und grinsten mit Sportdeuts­chland um die Wette. Das ausgegeben­e Ziel, 19 plus x Medaillen zu schaffen, ist damit bereits sechs Tage vor Ende der Spiele erreicht. Von wegen „I Don’t Like Mondays.“

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Foto: Imago

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