Kein Grund für Zufriedenheit
Bayerns Straßen werden sicherer – trotz einer wachsenden Bevölkerung, einer deutlichen Zunahme beim Kfz-Bestand und einem damit eng verbundenen Zuwachs der absoluten Zahl an Verkehrsunfällen. Der neue Minusrekord an Verkehrstoten im vergangenen Jahr ist zweifellos ein positiver Trend. Ein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen, ist er aber sicher nicht. Denn statistisch sterben noch immer fast zwei Bürger jeden Tag auf Bayerns Straßen. Und jeder einzelne Verkehrstote bleibt einer zu viel.
Die positive Entwicklung hat viel mit der verbesserten Sicherheitstechnik moderner Fahrzeuge zu tun und leider eher weniger mit der wachsenden Vernunft der Verkehrsteilnehmer. Die erschreckend hohe Zahl der Gurtmuffel und der wachsende Anteil der Raser und Drängler als Verursacher tödlicher Verkehrsunfälle sind keine unabänderliche Folge moderner Mobilität. Sie sind die schreckliche Folge individuellen Fehlverhaltens.
Gleiches gilt für die sprunghaft steigende Anzahl tödlicher LkwUnfälle, die nicht nur auf die höhere Verkehrsdichte, sondern nicht zuletzt auch auf Zeitdruck, schlechte Bezahlung oder mangelhafte Ausbildung der Fahrer zurückzuführen sind. Verbesserte Technik alleine, wie etwa moderne Bremsassistenten, werden diese Probleme deshalb genauso wenig lösen wie an die Vernunft appellierende und zweifellos sinnvolle Verkehrskampagnen.
Auch wenn man vielleicht einen Fluch auf den Lippen hat, wenn man einen „Blitzer“am Straßenrand sieht oder gar ein Strafzettel im eigenen Briefkasten liegt: Diese Kontrollen sind keine Schikane. Sie können helfen, Leben zu retten.