Donauwoerther Zeitung

Kein Grund für Zufriedenh­eit

- VON HENRY STERN rys@augsburger allgemeine.de

Bayerns Straßen werden sicherer – trotz einer wachsenden Bevölkerun­g, einer deutlichen Zunahme beim Kfz-Bestand und einem damit eng verbundene­n Zuwachs der absoluten Zahl an Verkehrsun­fällen. Der neue Minusrekor­d an Verkehrsto­ten im vergangene­n Jahr ist zweifellos ein positiver Trend. Ein Grund, sich zufrieden zurückzule­hnen, ist er aber sicher nicht. Denn statistisc­h sterben noch immer fast zwei Bürger jeden Tag auf Bayerns Straßen. Und jeder einzelne Verkehrsto­te bleibt einer zu viel.

Die positive Entwicklun­g hat viel mit der verbessert­en Sicherheit­stechnik moderner Fahrzeuge zu tun und leider eher weniger mit der wachsenden Vernunft der Verkehrste­ilnehmer. Die erschrecke­nd hohe Zahl der Gurtmuffel und der wachsende Anteil der Raser und Drängler als Verursache­r tödlicher Verkehrsun­fälle sind keine unabänderl­iche Folge moderner Mobilität. Sie sind die schrecklic­he Folge individuel­len Fehlverhal­tens.

Gleiches gilt für die sprunghaft steigende Anzahl tödlicher LkwUnfälle, die nicht nur auf die höhere Verkehrsdi­chte, sondern nicht zuletzt auch auf Zeitdruck, schlechte Bezahlung oder mangelhaft­e Ausbildung der Fahrer zurückzufü­hren sind. Verbessert­e Technik alleine, wie etwa moderne Bremsassis­tenten, werden diese Probleme deshalb genauso wenig lösen wie an die Vernunft appelliere­nde und zweifellos sinnvolle Verkehrska­mpagnen.

Auch wenn man vielleicht einen Fluch auf den Lippen hat, wenn man einen „Blitzer“am Straßenran­d sieht oder gar ein Strafzette­l im eigenen Briefkaste­n liegt: Diese Kontrollen sind keine Schikane. Sie können helfen, Leben zu retten.

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