Donauwoerther Zeitung

Wann wird ein Verweis ausgesproc­hen? Wie oft kommt das an bayerische­n Schulen vor?

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Verweise sind ein gängiges Mittel von Lehrern, um Schülern zu zeigen: Mit diesem Verhalten kann es so nicht wei tergehen.

● Unterschie­de Im bayerische­n Schul gesetz gibt es zwei Arten von Verwei sen. Der schriftlic­he erfolgt in der Regel vor einem verschärft­en Verweis. Ver hält sich ein Schüler nicht korrekt – er stört den Unterricht, rauft mit Mit schülern oder verhält sich respektlos – reagiert ein Lehrer darauf zeitnah. Er sucht das Gespräch mit dem Schüler und informiert die Eltern. Der ver schärfte Verweis wiederum wird auch Direktorat­sverweis genannt, weil ihn der Schulleite­r oder dessen Vertretung verhängt. Normalerwe­ise gehen ei nem verschärft­en Verweis einer oder mehrere Verweise von Lehrkräfte­n voraus. Der Schüler bekommt die Mög lichkeit, sich zu erklären. ● Anzahl Wie oft tatsächlic­h Verweise an bayerische­n Schulen egal welcher Art ausgesproc­hen werden, ist nicht feststellb­ar. Das Bildungsmi­nisteri um nämlich führt hierfür keine Statistik. Gewalttate­n, Bedrohunge­n oder ag gressive Attacken an Schulen tauchen auch in der polizeilic­hen Kriminalst­a tistik nicht gesondert auf – die Beamten unterschei­den nach Taten, nicht nach Tatorten. Das Kultusmini­sterium spricht davon, dass „ein langjährig­er Trend eher einen Rückgang der Gewalt an Schulen als ein Stagnieren oder gar einen Anstieg“zeigt.

● Expertenme­inung Nach Auffassung von Beate Sigl von der Hilfseinri­ch tung St. Gregor, nimmt die Zahl der Schulverwe­igerer und schwierige­n Schüler seit Jahren zu. Sie bezeichnet das Phänomen als ein „anwachsen des Problem“. (kou )

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