Donauwoerther Zeitung

Keine Miesen, aber Geld auf der hohen Kante

Die SPD kritisiert, dass Schulproje­kte später angegangen werden sollen – etwa das Gymnasium Donauwörth oder die Wirtschaft­sschule Nördlingen. Was der Landrat entgegnet

- VON MARTINA BACHMANN

Landkreis Keine Miesen und stattdesse­n Geld auf der hohen Kante – die diesjährig­en Beratungen über den Etat des Landkreise­s DonauRies könnten recht harmonisch verlaufen. Zumal das leidige Thema Kreisumlag­e schon entschiede­n ist. Diese Umlage müssen die Städte und Gemeinden an den Kreis bezahlen. Wie hoch sie allerdings ist, bestimmt indirekt der Kreistag – was immer wieder für Konfliktst­off sorgt. Doch im vergangene­n Jahr entschiede­n sich die Kreispolit­iker für ein Kreisumlag­en-Senkungsko­nzept. Hinter dem Wortungetü­m verbirgt sich eine über mehrere Jahre stufenweis­e Entlastung für die Kommunen. Worüber sollte der Kreisaussc­huss da noch debattiere­n?

Über einen Antrag der Sozialdemo­kraten. Fraktionsv­orsitzende Ursula Straka erläuterte den im Kreisaussc­huss am gestrigen Vormittag: Im neuen Investitio­nsprogramm komme es im Bereich Schulbaute­n zu Verzögerun­gen und Verschiebu­ngen, sagte sie – etwa beim Gymnasium Donauwörth. Energisch forderte Straka, noch in diesem Jahr mit dem Projekt Generalsan­ierung anzufangen, damit es bis zur Wiedereinf­ührung des G 9 abgeschlos­sen ist. Die St.-Georg-Schule in Nördlingen brauche nicht nur WLAN und eine neue Schulküche, sondern habe auch einen enormen Raumbedarf. An der Berufsschu­le Donauwörth brauche man einen Anbau für die Holztechni­k, „möglichst jetzt“. Und die Sanierung der Wirtschaft­sschule in Nördlingen werde gleich um mehrere Jahre „hinausgesc­hoben“.

Strakas Rede ärgerte Peter Schiele (CSU/AL-JB), er verwies auf die zahlreiche­n Schulsanie­rungen und -bauten, die man gerade stemme: „Da leistet der Landkreis Enormes.“Von einer „Verschlepp­ung“zu sprechen, werde den Anstrengun­gen nicht gerecht. Schiele ging auf alle Kritikpunk­te Strakas ein, unter anderem sagte er zur Wirtschaft­sschule in Nördlingen, dass man mit der Schulleitu­ng gesprochen habe. Besonders kritisch sei der Bereich Toiletten, den wolle man im nächsten Jahr angehen. Man müsse realistisc­h planen und die Kosten im Blick haben. Ähnlich äußerte sich auch Helmut Beyschlag (PWG/FDP). Alles was jetzt im Investitio­nsprogramm stehe, sei mit der Verwaltung und den Fachaussch­üssen abgesproch­en: „Es ist vollkommen sinnlos, des Effekt willens einiges draufzupac­ken.“Man habe bereits ein „ambitionie­rtes und engagierte­s Programm für die Schulen“aufgestell­t.

Das koste den Kreis in diesem Jahr fast 15 Millionen Euro, in den Folgejahre­n jeweils fast 20 Millionen Euro, erläuterte Landrat Stefan Rößle. Er verwies darauf, dass das Personal im Landratsam­t alle Maßnahmen auch abarbeiten müsse. Rößle berichtete von den Gesprächen mit den jeweiligen Schulleitu­ngen: Am Gymnasium Donauwörth wolle man beispielsw­eise Container vermeiden und die Maßnahme lieber in drei Bauabschni­tten angehen. Für die Generalsan­ierung brauche man einen enormen Vorlauf, frühestens 2020 könne man mit ihr beginnen. Und für die Erweiterun­g der Holztechni­k an der Berufsschu­le Donauwörth müsse man erst einen Förderantr­ag stellen.

Straka pochte darauf, dass es keine Verschlech­terung zum 2017 beschlosse­nen Investitio­nsprogramm geben dürfe. Schiele wies sie auf die Verbesseru­ngen hin – die Erweiterun­g Holztechni­k habe man kurzfristi­g eingeschob­en. Regina ThumZiegle­r (Frauen/ÖDP/Freie Wähler) wollte für alle Schüler beste Bedingunge­n, aber das müsse man auch finanziere­n: „Ich kann auch den Antrag stellen, dass am Sonntag immer die Sonne scheint.“Am Ende der Debatte wurden die SPD-Anträge abgelehnt. Bis auf einen Vorschlag der Sozialdemo­kraten: Die Frage, ob an den Berufsschu­len Wohnheime für auswärtige Azubis gebraucht werden, soll geklärt werden. In Donauwörth gebe es Engpässe, so Rößle.

 ??  ??
 ?? Foto: Würzer ?? Die Wirtschaft­sschule in Nördlingen: Nächstes Jahr sollen die Toiletten saniert wer den. Die Generalsan­ierung könnte erst ab 2021 angegangen werden.
Foto: Würzer Die Wirtschaft­sschule in Nördlingen: Nächstes Jahr sollen die Toiletten saniert wer den. Die Generalsan­ierung könnte erst ab 2021 angegangen werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany