Wandel in der Kirche?
TV-Doku beschäftigt sich mit dem Vorgehen gegen Missbrauchsfälle
Arte, 20.15 Uhr Zahlreiche Missbrauchsskandale erschütterten in den vergangenen Jahrzehnten die katholische Kirche. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2013 wollte Papst Franziskus eine Null-Toleranz-Politik in Sachen Pädophilie durchsetzen. Der britische Journalist John Dickie zieht in der Dokumentation „Hinter dem Altar“, die
Arte heute um 20.15 Uhr zeigt, eine Bilanz.
Dickies Film beweist: Die Krise ist noch lange nicht bewältigt. Täter bleiben zum Teil immer noch im Amt, einige Missbrauchsskandale werden nach wie vor geheim behandelt – und das trotz des Versprechens eines transparenten Vorgehens. Sexuelle Vergehen der Priester müssen Bischöfe nicht unbedingt der Polizei melden. Im Gegenteil: Einige Täter flüchten sich in religiöse Einrichtungen, um einer Strafe zu entgehen. Dort haben sie wiederum Zugang zu Kindern.
„Hinter dem Altar“erklärt, warum die Null-Toleranz-Politik nur schleppend in Gang kommt. Die Dokumentation spielt unter anderem im Zentrum der katholischen Kirche, Frankreich, in den Vereinigten Staaten sowie im Heimatland des Papstes, in Argentinien. Dabei kommen Experten zu Wort. Zudem blickt Dickie auf die vorherigen Päpste zurück und geht der Frage nach, wie weit verzweigt das Problem des Kindesmissbrauchs tatsächlich in der katholischen Kirche ist.
Opfer sprechen häufig erst nach Jahrzehnten über den Missbrauch. In dem Film berichten einige über das, was ihnen als Kind passiert ist und welche Auswirkungen die Geschehnisse auf ihr weiteres Leben hatten.