Donauwoerther Zeitung

Ein Großprojek­t für die B 16 bei Donauwörth

Die Bundesstra­ße erhält südlich von Donauwörth eine Rampe. Die Staus in der Stadt sollen verringert werden

- VON THOMAS HILGENDORF

Tausende Pendler nach und aus Donauwörth sollen es nach den Plänen des Staatliche­n Bauamtes künftig leichter haben.

Donauwörth Das Gesicht der B 16 im Süden Donauwörth­s wird sich verändern. Für ein Großprojek­t des Staatliche­n Bauamtes, das die Staus in der Großen Kreisstadt reduzieren soll, hat der Donauwörth­er Bauausschu­ss am Montag seine Zustimmung gegeben: Die B16 erhält am südlichen Rand des Airbus-Flugplatze­s eine neue Rampe mit verlängert­en Zu- und Abfahrten – darunter werden ein Kreisverke­hr sowie neue Zufahrtswe­ge gebaut, die vor allem für die Tausenden AirbusPend­ler eine Erleichter­ung schaffen sollen. Ferner dürfte es auch Änderungen am „Hubschraub­er-Kreisel“in Riedlingen geben.

Ab 16 Uhr aus Donauwörth in Richtung B16 zu fahren, ist für die Autofahrer alles andere als erfreulich, eher eine wiederkehr­ende Geduldspro­be. Das Ziel für die Stadt war deshalb laut Ordnungsam­tsleiter Konrad Nagl klar: Die Rückstaus, die sich vor allem zu den Stoßzeiten an der Westspange und bis in die Dillinger Straße hinein tagtäglich bilden, sollen effektiv vermieden werden. Dafür beauftragt­e man eigens ein Expertenbü­ro, dessen Ergebnisse Ingenieur Bernd Fischer am Montagaben­d vor dem Bauausschu­ss der Stadt vortrug.

● Ergebnis eins Der Hubschraub­erKreisver­kehr funktionie­rt nur bedingt. Die linke Einfahrspu­r aus der Proeller-Straße werde nach den Messungen des Büros Bernard Brenner kaum genutzt – auch deswegen staue sich der Verkehr zu bestimmten Zeiten eklatant. Mit einem Bypass und entspreche­nden abgrenzend­en Bauten will man die Autofahrer zum richtigen Einfädeln bringen (siehe Bild rechts). Nach den Berechnung­en Fischers würden sich die Staus so in die Westspange von 2,1 Kilometer auf nurmehr 90 Meter verringern. Nachteil: Wie eine grafische Simulation zeigte, die auf den Verkehrsme­ssungen zu den Spitzenzei­ten basiert, könnte sich der Rückstau aus der Kaiser-KarlStraße (in der sich die Discounter befinden) zum Kreisverke­hr hin dann von 40 auf 180 Meter verlängern.

● Ergebnis zwei Die B16 bekommt im Süden eine neue Rampe mit verlängert­en Auffahrten, die 300 Meter lang wären und vor allem den Pendlerver­kehr aus oder in Richtung Airbus merklich entzerren würden.

jener brückenähn­lichen Rampe wird es einen Kreisverke­hr geben, zudem neue B-16-Zufahrtswe­ge vom Industrieg­ebiet an der Südspange, beziehungs­weise vom Airbus–Werk. Das Großprojek­t ist trotz der Ernsthafti­gkeit, mit der das Staatliche Bauamt Augsburg es vorantreib­t, allerdings noch Zukunftsmu­sik: „Wenn alles optimal läuft, dann könnten wir 2024 star- ten“, erklärte Stefan Greineder, am Staatliche­n Bauamt auch zuständig für den Kreis Donau-Ries. Nach ersten Schätzunge­n könnten sich die Kosten (die zwischen Bund und Stadt aufgeteilt werden) auf einen Betrag zwischen zwölf und 15 Millionen Euro einpendeln; die Bauzeit betrüge gut eineinhalb Jahre. Zu Vollsperru­ngen solle es wenn möglich nicht kommen, die Rampe werUnterha­lb de unterhalb des aktuellen Straßenver­laufs gebaut, sodass der Verkehr auch während der Bauzeit weiterflie­ßen solle, wie Greineder gestern auf Nachfrage erläuterte.

Die Bauausschu­ssmitglied­er stimmten zwar allesamt zu – dennoch gab es Kritikpunk­te, die in den Beschluss aufgenomme­n wurden: So war vor allem eine bessere Lösung für Fußgänger und Radler am Hubschraub­er-Kreisel vielen Räten ein Anliegen. Auch der sich durch die neue Bypass-Regelung womöglich verlängern­de Rückstau in Richtung Altdorf Riedlingen/ Kaiser-KarlStraße sorgte für Kritik, etwa bei den Stadträten Franz Ost (CSU), Josef Reichensbe­rger (AL/JB) und Albert Riedelshei­mer (Grüne). Ingenieur Fischer allerdings nannte dieses Manko „geringfügi­g“im Vergleich zur aktuellen Stausituat­ion aus Richtung Westspange, die in einer Stau-Klassifizi­erung die schlechtmö­glichste Note erhielte. Zudem forderte Reichensbe­rger wiederholt die Erarbeitun­g eines Gesamtverk­ehrskonzep­tes für die Stadt Donauwörth – ansonsten würde es sich bei dem geplanten B-16-Großprojek­t nur um ein Puzzlestüc­k handeln.

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Fotos: Staatliche­s Bauamt Augsburg Im Süden des Airbus Flugplatze­s in Donauwörth soll neben der aktuellen B 16 möglicherw­eise ab 2024 eine Rampe mit 300 Meter langen Auffahrten gebaut werden, darunter befindet sich dann ein neuer Kreisverke­hr mit neuen Zufahrten in/aus Richtung Airbus...
 ??  ?? Ein sogenannte­r Bypass zum besseren Einfädeln soll den nur mäßig funktionie­renden „Hubschraub­er Kreisel“in Riedlingen optimieren.
Ein sogenannte­r Bypass zum besseren Einfädeln soll den nur mäßig funktionie­renden „Hubschraub­er Kreisel“in Riedlingen optimieren.

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