Warten in eisiger Kälte
Der Rainer Bahnhof ist seit etwa zwei Jahren zugesperrt. Ordentliche Fahrgäste müssen dafür büßen, dass sich unangenehme Zeitgenossen in der Vergangenheit nicht zu benehmen wussten
Rain Frostige Temperaturen – eisiger Wind – Warten auf den Zug: Wer an Tagen wie diesen als Fahrgast der Deutschen Bahn auf Beförderung harrt, bekommt auf kleinen Bahnhöfen mehr denn je zu spüren, dass der Service des Bundes-Unternehmens über die Jahre hinweg immer weiter gegen null zurückgefahren wurde. Im Fall des Bahnhofs in Rain bedeutet das, dass nicht einmal die Flucht in einen geschützten Raum möglich ist, denn der Wartesaal des Gebäudes ist seit etwa zwei Jahren verschlossen. Wegen Vandalismus und starker Verunreinigung – so weist ein Schild aus – soll das auch dauerhaft so bleiben.
Ein technischer Mitarbeiter vor Ort erklärte unserer Zeitung, es habe drei Vorfälle gegeben, in denen menschlicher Kot im Wartesaal gefunden worden sei. Zudem hätten Wartende die Fenster aufgerissen, Abfall herumliegen lassen und anderes mehr gemacht, was zu Ärger geführt habe. Fälle wie diese – von Zeitgenossen, die sich nicht zu benehmen wissen – hätten letztlich in der Konsequenz dazu geführt, dass nun niemand mehr ins Gebäude hinein darf.
Unsere Zeitung wollte wissen, ob sich die Deutsche Bahn dauerhaft vielleicht eine andere Lösung für den Bahnhof Rain vorstellen könnte. Doch auf eine Nachfrage bei der Pressestelle in München hat es bis zum gestrigen Redaktionsschluss keine Auskunft gegeben.