Alle Polizisten bekommen Körperkameras
Wie erfolgreich der Test gelaufen ist
München Bayerns Polizisten sollen ab Februar 2019 dauerhaft und flächendeckend mit Körperkameras ausgestattet werden. „Die Bodycams haben sich bei unserem Pilotversuch in jeder Hinsicht bewährt“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Innenausschuss des Landtags. Zunächst sollen Polizeiinspektionen ausgerüstet werden, die bisher am stärksten von Gewalt gegen Uniformierte betroffen sind.
Ob die sogenannten Bodycams am Ende wirklich kommen, ist eine Entscheidung des Landtags. Da der Tenor im Ausschuss aber bis auf einige Detailfragen – etwa zur Speicherdauer der Videos oder zum Anspruch der Bürger auf eine eingeschaltete Kamera – fraktionsübergreifend positiv war, dürfte dies kein Problem werden. Bei einer flächendeckenden Ausstattung aller bayerischen Polizeiinspektionen mit durchschnittlich vier Bodycam-Systemen pro Dienststelle rechnet Herrmann mit Kosten von rund 1,5 Millionen Euro.
Im November 2016 hatte die Polizei ihren Pilotversuch in München, Augsburg und Rosenheim gestartet. Rund 280 Beamte hatten drei verschiedene Modelle mehr als 41000 Stunden im Streifendienst getestet. In 954 Fällen seien die Bodycams aktiviert worden. 296 Videos seien als Beweismittel in Ermittlungsverfahren genutzt worden. Bodycams werden an der Uniform angebracht und zeichnen die Einsätze in Bild und Ton auf. Neben der Dokumentation ist damit auch das Ziel verbunden, die Hemmschwelle vor Angriffen auf Polizisten zu erhöhen. Laut Herrmann hat sich diese Hoffnung im Pilotversuch bestätigt.