Donauwoerther Zeitung

Was tun für ein gesundes Sprunggele­nk?

Die Beschwerde­n können verschiede­ne Gründe haben. Was eine Expertin rät

- VON DANIEL DOLLINGER

Donauwörth Ein falscher, ein unbedachte­r Schritt, und schon ist man umgeknickt. Die Folge: Das Sprunggele­nk schmerzt. Ganz wichtig ist dann eine schnelle und natürlich richtige Diagnostik, denn dann kann dem Patienten auch zügig geholfen werden, ohne lästige Operation, sondern meistens auf konservati­vem Weg. Das sagt Dr. Susann Borgwardt, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchir­urgie in Donauwörth. In gerade einmal fünf Prozent aller Fälle sei eine Operation notwendig, „bei einem Bruch ist sie natürlich nicht umgänglich“.

Sie referiert am heutigen Donnerstag­abend, 1. März, zum Thema „Gut zu Fuß – Ein Leben lang! Was tun bei verletztem Sprunggele­nk?“. Denn Probleme mit dem Sprunggele­nk können vielfältig­e Ursachen haben. „Das kann daher kommen, dass man sich das Sprunggele­nk verdreht, kann aber auch aufgrund einer Lähmung, bedingt durch einen Schlaganfa­ll oder Ähnliches, auftreten“, so die Fachärztin.

Wenn Bänder in Mitlei- denschaft gezogen werden, muss immer zuerst geschaut werden, welches Band genau betroffen ist. „Wir haben drei Bänder im Sprunggele­nk. Das vordere Band ist sehr wichtig, gerade bei Leistungss­port- lern. Da wird häufiger operiert, eine schnelle Reha schließt sich an“, erklärt die Expertin. Anders ist es, wenn der Außenknöch­el betroffen ist. Hier werde die Verletzung eher gekühlt und ruhiggeste­llt. Hochlegen sorgt dafür, dass der Bluterguss und die Entzündung zurückgehe­n. „Außerdem arbeiten wir hier mit kleinen Bandagen, die ein Drehen des Gelenks verhindern, das Strecken und Beugen aber ermögliche­n“, so Borgwardt.

Bei einem Schlaganfa­ll oder Ähnlichem kann es zu einer halbseitig­en Lähmung des Körpers kommen, was dazu führt, dass der Fuß nicht mehr belastbar ist. „Dadurch geht natürlich auch die Muskulatur zurück“, sagt die Ärztin. Es kann zu einer Spastik kommen, die übrigen Muskeln verkrampfe­n also. Das hat häufig einen Knorpelsch­aden zur Folge. Mittels verschiede­ner konservati­ver Wege kann aber auch das behandelt werden. „Es gibt die Möglichkei­t, orthopädis­che Maßschuhe zu verordnen, auch in der Physiother­apie gibt es Maßnahmen.“Der letzte Ausweg ist eine Versteifun­g des Gelenks, dadurch kann sich der Patient zumindest noch selbst auf den Beinen halten und sein Leben meistern und ist nicht auf einen Rollstuhl und Hilfe von anderen angewiesen.

Doch nicht immer sind Verletzung­en oder schwere Krankheite­n Auslöser von Sprunggele­nksproblem­en. Auch durch eine Fußfehlste­llung, beispielsw­eise bei einem Knick-Senk-Fuß, treten Beschwerde­n auf. „Die falsche Belastung beim Auftreten sorgt für eine Sehnenentz­ündung, die chronisch werden kann. Dann sind die Sehnen mehr gefährdet zu reißen“, sagt Borgwardt. Schmerzhaf­te Entzündung­en führen im weiteren Verlauf dazu, dass der Fuß noch stärker fehlbelast­et wird. „Die Folgen sind ein Verschleiß der Gelenke, später Arthrose“, beschreibt die Ärztin.

Dem kann, so sagt die Expertin, bereits frühzeitig und durch kleine Verfahren entgegenge­wirkt werden. „Wenn man bei einem Kind eine Fußfehlste­llung entdeckt und sofort durch spezielle Schuheinla­gen oder Physiother­apie therapiert, ist viel geholfen.“Tut man das nicht, hätte man bereits im Alter von rund 30 Jahren Probleme mit den Gelenken. „Und 30 ist ja nun wirklich kein Alter“, sagt die Fachfrau und lacht.

Info Am heutigen Donnerstag findet der Vortrag von Dr. Susann Borgwardt statt. Beginn ist um 19 Uhr in der Volks hochschule, Spindeltal 5, Raum 4, 1. Stock. Anmeldunge­n sind nicht nötig. Der Eintritt ist frei.

 ?? Foto: Florian Schuh ?? Bei Sprunggele­nksproblem­en braucht der Fuß Halt.
Foto: Florian Schuh Bei Sprunggele­nksproblem­en braucht der Fuß Halt.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany