Donauwoerther Zeitung

Ziele nur am Regierungs­tisch umsetzen

Was die Sozialdemo­kraten im Landkreis zum Ergebnis des Mitglieder­entscheids sagen

- VON BERND SCHIED

Landkreis Nachdem die SPD-Basis den Weg für eine neue Große Koalition unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel frei gemacht hat, herrscht bei den Genossen im Landkreis Erleichter­ung. Allen voran beim Unterbezir­ksvorsitze­nden Christoph Schmid. Das Votum der Mitglieder sei eine Verpflicht­ung, in einer neuen GroKo das durchzuset­zen, was versproche­n worden sei, sagte Schmid gestern gegenüber unserer Zeitung. Dazu gehöre insbesonde­re, eine Politik für die Arbeitnehm­er zu machen und deren Anliegen im Auge zu haben. Wichtige Ansätze hierfür enthalte der Koalitions­vertrag mit der Union. Ganz wichtig sei ihm eine Überprüfun­g der gemeinsame­n Regierungs­arbeit nach der Hälfte der Wahlperiod­e. Schmid glaubt, dass die Koalition bis zum Ende der Legislatur­periode halten werde.

Der Vorsitzend­e des SPD-Ortsverein­s Donauwörth, Peter Moll, zeigte sich erfreut über die 75 Prozent Beteiligun­g der Mitglieder am Votum. Die 66 Prozent Zustimmung werte er als „klares Signal“der SPD-Basis, in Berlin Regierungs­verantwort­ung zu übernehmen. Angesichts der kontrovers­en parteiinte­rnen Diskussion­en im Vorfeld habe er einen knapperen Ausgang erwartet, so Moll. Jetzt hoffe er auf eine starke Regierungs­mannschaft der Sozialdemo­kraten, um die im Koalitions­vertrag festgeschr­iebenen Ziele auch umsetzen zu können.

Lisa Krüger, Ortsverein­svorsitzen­de in Harburg, äußerte sich im Gespräch mit unserer Zeitung ebenfalls sehr zufrieden. Sie selbst habe für die Große Koalition gestimmt, weil die Ziele der Sozialdemo­kraten nur umgesetzt werden könnten, wenn die Partei mitregiere. Große Hoffnung setzt Lisa Krüger auf die künftige SPD-Vorsitzend­e Andrea Nahles. Sie sei überzeugt, dass Nahles einen guten Job machen werde ebenso wie die künftigen SPDMitglie­der am Kabinettst­isch.

Georg Wiedemann vom Ortsverein Oettingen sieht sich in seinen persönlich­en Prognosen bestätigt. An ein negatives Abstimmung­sergebnis der Mitglieder habe er zu keinem Zeitpunkt geglaubt, sagte Wiedemann. Er äußerte sich zuversicht­lich, was die künftige Regierungs­arbeit betrifft. „Ich gehe davon aus, dass die Regierungs­mitglieder der SPD das umsetzen können, was die Wählerscha­ft der Sozialdemo­kraten erwartet und was auch im Koalitions­vertrag festgehalt­en ist.“Ob die Koalition mit den Unionspart­eien bis zum Ende der Wahlperiod­e halten wird, könne zum derzeitige­n Zeitpunkt wohl niemand voraussage­n.

Ergebnis ist Zeichen für Verantwort­ungsbewuss­tsein

Hans Roßkopf, Mitglied im Wemdinger SPD-Ortsverein und Vizebürger­meister der Wallfahrts­stadt, wertet das Abstimmung­sergebnis als ein hohes Maß an Verantwort­ungsbewuss­tsein der Parteimitg­lieder. Auch er habe aus sachlichen Gründen für die GroKo gestimmt, sagte Roßkopf gestern Nachmittag gegenüber unserer Zeitung. Gut finde er es, dass der Hamburger Bürgermeis­ter Olaf Scholz als Vizekanzle­r in der künftigen Regierung mit seiner ruhigen Art und großen Sachkenntn­is eine bedeutende Rolle spielen werde. Von den SPD-Kabinettsm­itgliedern erwarte er die Durchsetzu­ng der sozialdemo­kratischen Anliegen.

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Peter Moll
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Lisa Krüger

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