Zeichen der Versöhnung
Es mag zu Themen wie der Inklusion, für die sich Beate Probst aus Donauwörth seit Jahrzehnten einsetzt, ganz verschiedene Meinungen geben – das ist auch völlig legitim in einem freiheitlichen System. Die Auszeichnung des Bayerischen Ministerpräsidenten für Beate Probst ist allerdings etwas anderes als die Anerkennung des „Sieges“eines bestimmten Konzeptes über ein anderes. Es ist die Würdigung des Engagements einer kämpfenden Mutter für ihr Kind – und zumindest indirekt eine Anerkennung der Elternrechte. All zu oft droht der Staat die Lufthoheit über den Kinderbetten gänzlich zu übernehmen – und so kann es für viele Eltern ermutigend sein, die Geschichte einer couragierten Frau zu hören, die sich nicht beirren ließ. Sie kämpfte, stellte sich auf die Hinterbeine. Sie sagte auch gegenüber einem übermächtig wirkenden behördlichen System: „Das ist mein Kind. Ich bin die Mutter. Ich entscheide.“
Der Weg von Beate Probst zeigt auf, was leider oftmals fehlt im Verhältnis Behörden – Bürger: Dass der Einzelne ernst genommen wird, dass offen und frei Wohlwollen und Respekt gezeigt wird. Der Weg wiederkehrender Drohungen gegenüber Familien ist letztlich der falsche. Probst hat sich die Freiheit und den Willen nicht nehmen lassen. Sie ist eine mutige Mutter, die für das streitet, wofür es sich zu kämpfen lohnt – für ihr Kind.
Dass der Ministerpräsident nun eine „Unbequeme“auszeichnet, ist hoch anzuerkennen. Man hätte sich in München anders entscheiden können. Insofern darf man diesen Akt auch als würdiges Zeichen der Versöhnung sehen.