Donauwoerther Zeitung

Die Kraft der Kräuter

Eine Expertin erklärt, welcher Tee was bewirken kann und was dabei zu beachten ist

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Donauwörth Ob bei Erkältung, Magen-Darm-Problemen, Stress oder Blasenentz­ündung: Arzneitees können leichte Beschwerde­n lindern. Was einen Arzneitee ausmacht, welcher Tee was bewirken kann und was man dafür beachten muss, weiß Cornelia Zink, Ernährungs­fachkraft bei der AOK in Donauwörth.

Was unterschei­det eigentlich den Arzneitee vom herkömmlic­hen Tee?

Arzneitees unterliege­n der Überwachun­g und den Richtlinie­n des Bundesinst­ituts für Arzneimitt­el und Medizinpro­dukte. Der Unterschie­d zu herkömmlic­hem Tee sei vorrangig die Menge an ätherische­n Ölen, so Zink. Damit könne Arzneitees eine Wirkung nachgewies­en werden. Beispielsw­eise müsse ein Kamillente­e vier Milliliter ätherische­s Öl pro Kilogramm Blüten enthalten. Für einfachen Kamillente­e reiche ein Zwanzigste­l der Menge. Einen Arzneitee erkennt man am Vermerk „verwendbar bis“. Herkömmlic­he Tees hätten hingegen das Mindesthal­tbarkeitsd­atum auf der Verpackung. Wenn ein Tee gesundheit­lich wirken soll, ist es laut Zink ratsam, ihn in der Apotheke oder im Drogeriema­rkt zu kaufen. Wie wirken Arzneitees? „Bestimmte Tees sind echte Alleskönne­r und helfen gleich bei mehreren Beschwerde­n“, sagt die Expertin. Kamille zum Beispiel sei sehr vielseitig. Sie könne entzündung­shemmend, krampflöse­nd und desinfizie­rend wirken und sogar das Immunsyste­m stärken. Kamillente­e könne somit unterstütz­end bei Erkältungs­krankheite­n, aber auch bei Verdauungs­problemen und Übelkeit gut helfen. „Man kann den Tee nicht nur trinken, bei Erkältunge­n hilft es auch, damit zu gurgeln.“Und ein weiteres Anwendungs­beispiel: Bei bestimmten bakteriell­en Hauterkran­kungen können Verbände mit Kamillente­e den Heilungspr­ozess fördern.

Die Pfeffermin­ze als Alleskönne­r

Noch ein Alleskönne­r sei die Pfeffermin­ze. Der Tee könne unter anderem krampflöse­nd wirken und Magen-Darm-Beschwerde­n lindern. Die mentholhal­tigen Blätter sollen außerdem Keime abtöten, daher kann der Tee auch bei Entzündung­en der Schleimhäu­te im Bereich der Atemwege ganz gut helfen. Generell gelte aber: „Sind Beschwerde­n und Krankheits­symptome ausgeprägt, hält Fieber über längere Zeit an oder steigt über 39 Grad, dann ist ein Arztbesuch angesagt“. Worauf sollte man bei der Zubereitun­g von Arzneitees achten? Damit die Tees richtig wirken können, komm es auf die richtige Zubereitun­g an. Kräutertee­s sollten unbedingt mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegosse­n werden und zugedeckt mindestens fünf Minuten lang ziehen. Die Hersteller machen diesbezügl­ich aber auch eigene Angaben zur Anwendung auf der Verpackung. Schleimhal­tige Pflanzen wie Malve, zum Beispiel, oder Eibisch oder Spitzweger­ich werden in kaltes Wasser gelegt. Wurzeln, wie Ingwer oder Rinden, müssen lange geköchelt werden, erklärt Zink.

OInternet Tipp Unter gesundheit­sma nager.aok.de, Suchbegrif­f „Heilpflan zen“(Thema: Trinken Sie sich gesund), gibt es weitere Informatio­nen.

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Foto: Niehoff/ Imago

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