Klang und Rhythmus, Farbe und Form
„Jazz & Kunst“entwickelt sich zu einer neuen festen Konstanten in Donauwörth. Warum das Format vom Publikum so außerordentlich gut angenommen wird
Donauwörth Es gibt eine neue Konstante in Donauwörth, und die heißt Jazz & Kunst – etwa so beschrieb Moderatorin Barbara Sagel die Situation zu Beginn der vierten Veranstaltung dieser Art, die Musik und Kunst in sich ergänzender Gemeinschaft präsentiert. Und zum vierten Mal fand dieses zwanglose kulturelle Event im ausverkauften Donauwörther Zeughaus statt.
Den Beitrag der bildenden Kunst leistete in diesem Jahr Dorothee von Mirbach-Kirchhoff mit ihren Collagen, worin die in Donauwörth lebende Fotografin klassische fotografische Elemente – Farben, Formen, Strukturen, Licht und Schatten – zu gemäldeartigen Kunstwerken vereint. „Ich finde es spannend zu erleben, wie meine Bilder in Kombina- tion mit der Musik wirken“, sagte Dorothee von Mirbach-Kirchhoff in einem der Interviews, die die ebenfalls in Donauwörth lebende Jazz & Kunst-Moderatorin Barbara Sagel während der Veranstaltung mit verschiedenen Akteuren des Abends führte.
Einen der traditionell zwei musikalischen Beiträge zu Jazz & Kunst leistete wie bereits im vergangenen Jahr das Tim-Zehelein-Trio aus Frankfurt am Main und lieferte mit Tim Zehelein am Piano und Götz Ommert am Kontrabass Jazzstandards wie Stella By Starlight, Round Midnight oder Green Dolphin Street auf herausragendem musikalischen Niveau. Der krankheitsbedingt verhinderte Schlagzeuger Jörg Kießling wurde dabei von Helmar Sagel – neben Arndt Pischke einer der Jazz-&-Kunst-Initiatoren – kurzfristig und zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten vertreten.
Dieser Umstand löste beim Publikum einige Bewunderung aus, denn der Donauwörther Drummer bewies größte Versiertheit und stilistische Flexibilität. Einerseits begleitete Helmar Sagel die klassischen Jazzinterpretationen des Trios mit filigraner Swing-Technik in sensibler Feinabstimmung mit dem Bassisten, andererseits präsentierte der Donauwörther Musiker sich in seiner Rolle als Schlagwerker der zweiten musikalischen Formation des Abends, der JazzmenCWP, als enorm kreativ agierender und beherzt „zuschlagender“Jazz-Rocker.
Die Nördlinger Musiker Bernd Fischer am Saxofon und Marcus Prügel am Piano sowie Bassist Arndt Pischke aus Huisheim standen ihrem Drummer in Sachen Spielfreude und Einfallsreichtum jedoch in nichts nach. Und so erreichten die vier Musiker zur Freude des Publikums viele mitreißende musikalische Höhepunkte – in zwei Fällen mit begeistert aufgenommener gesanglicher Unterstützung der Moderatorin. „Das könnt Ihr noch die nächsten 20 Jahre so weitermachen“, äußerte sich eine Jazz&-Kunst-Besucherin enthusiastisch gegenüber den Organisatoren. „Wir freuen uns sehr darüber, dass das Format so gut angenommen wird“, resümierten Arndt Pischke und Helmar Sagel unisono. „Wir bleiben dran …“