Ein Nebengebäude für das Schloss
Nach der Renovierung bietet das ehemals kurfürstliche Anwesen in Rain viel Raum für Kultur und Vereine – aber keine Lagerflächen. Deshalb sollen vier Architekten Ideen entwickeln
Rain Das Kurfürstliche Schloss in Rain ist schön, wunderbar renoviert und bietet Raum für Vereine und kulturelle Veranstaltungen aller Art. Kein Platz ist dort allerdings, um Dinge zu lagern. Der Dachspitz hat zwar freie Flächen, jedoch ist er zu abgelegen, und die Zugangstreppe dorthin ist zu schmal, um Gegenstände hinaufzutransportieren. Deshalb hat der Stadtrat Rain im Sinn, ein Nebengebäude zu errichten. Das Projekt ist bereits nach einem nicht öffentlichen Stadtratsbeschluss im November 2017 für das Bund-LänderStädtebauförderungsprogramm angemeldet worden. Die Gesamtkosten für ein Gebäude mit 120 Quadratmetern Fläche lägen laut Bürgermeister Martin nach derzeitigem Stand bei rund 350 000 Euro, von denen 300 000 Euro förderfähig seien.
Zunächst einmal will der Stadtrat lediglich vier verschiedene Architekturbüros mit Lösungsansätzen für Entwürfe beauftragen. Die Kosten für diese Pläne liegen bei rund 13 000 Euro, wie Bürgermeister Gerhard Martin informierte. Sie werden mit bis zu 60 Prozent von der Regierung von Schwaben bezuschusst, sodass die Stadt Rain derzeit davon ausgeht, rund 6000 Euro aus eigener Tasche zu bezahlen.
Das Hauptproblem im renovierten Schloss sind in der Tat fehlende Lagerflächen, wie der Bürgermeister in der Stadtratssitzung erläuterte, vor allem für Mobiliar. Auch sei die Anzahl der vorhandenen Toiletten zu gering, weshalb ergänzend zur behindertengerechten WC-Anlage im Schloss dort weitere barrierefrei erreichbare Toiletten entstehen sollen.
sich über den geeigneten Standort wie auch über die optische Ästhetik des geplanten Neubaus Klarheit zu verschaffen, hat es bereits Vorabstimmungen mit dem Sachgebiet Städtebauförderung der Regierung und mit der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt gegeben. Ergebnis der Besprechungen: Auf dem östlichen Schlossareal bietet sich die Fläche zwischen Kindergarten und einer niedrigen Mauer an. Dort – inmitten der Altstadt – „wird auf eine architektonisch qualitätsvolle Gestaltung des Gebäudes besonderer Wert gelegt“, so Martin. Diesem Wunsch nach „städtebaulicher und gestalterischer Qualität und guter Einbindung in den räumlichen und historiUm schen Kontext“ist auch die Überlegung geschuldet, sich an vier Architekten zu wenden. Die Planungsergebnisse werden dann, wenn sie vorliegen, von einer kleinen Jury nach festgelegten Kriterien bewertet. Einen Zeitpunkt dafür gibt es noch nicht, „das Ganze wird aber sicher nicht heuer passieren“, so Gerhard Martin.