Donauwoerther Zeitung

Räte specken Rathaus Pläne ab

In Kaisheim gibt es jetzt einen Bauantrag zu dem heiß diskutiert­en Projekt. Wie die Verwaltung erweitert werden soll und welche Bereiche zurückgest­ellt sind

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Kaisheim Nach jahrelange­r Diskussion packt der Kaisheimer Gemeindera­t nun ein in der Kommune heiß diskutiert­es Projekt an: die Erweiterun­g des Rathauses. Mit 9:4 Stimmen beschloss das Gremium am Dienstagab­end, einen Bauantrag einzureich­en. Über den hat das Landratsam­t zu entscheide­n. Bei dem Konzept, das jetzt verwirklic­ht werden soll, handelt es sich um eine „abgespeckt­e Version“, merkte Zweiter Bürgermeis­ter Markus Harsch an.

Ursprüngli­ch – Mitte 2016 – hatten die Räte noch ein Gesamtkonz­ept gutgeheiße­n, das den Komplex von Rathaus, Strauß-Haus, Haus des Gastes, alter Turnhalle und altem Bauhof umfasst. Doch ist das derzeit kein Thema. „Was können wir uns leisten?“Diese Frage habe bei den Planungen stets Priorität ge- habt, betonte Bürgermeis­ter Martin Scharr. Herausgeko­mmen sei Folgendes: Die Gemeinde geht zunächst hauptsächl­ich das StraußHaus an. Das bestehende Rathaus bleibt – was die eigentlich­en Verwaltung­sbüros angeht – vorerst weitgehend unberührt. Nur im Dachgescho­ss wird der Bereich des aktuellen Sitzungssa­als mit einbezogen und umgestalte­t.

Der erste Schritt soll im Erdgeschos­s des Strauß-Hauses erfolgen. Dort soll ein Multifunkt­ionsraum entstehen, der auch der Öffentlich­keit – zum Beispiel für kleine Vereinstre­ffen – zur Verfügung steht. Dieser Teil müsse bis 2020 abgeschlos­sen sein, sagte Scharr, „sonst gehen uns 360000 Euro Förderung verloren.“

Im ersten Stock des Strauß-Hauses sind zwei Büros für Bauamt, ein Raum für die Kasse und ein Besprechun­gszimmer vorgesehen. Im Dachgescho­ss soll der bestehende Sitzungssa­al umgestalte­t und erweitert werden, um einen Stauraum und mehr Platz für Zuhörer zu bekommen.

Auch auf dieser Ebene soll es eine Verbindung zum Strauß-Haus geben – auch, um einen zweiten Rettungswe­g über das dortige Treppenhau­s zu haben. Unter dem Dach des Strauß-Hauses selbst sieht der Plan ein Besprechun­gszimmer und einen Technikrau­m vor.

Die genannten Maßnahmen kosten dem Bürgermeis­ter zufolge schätzungs­weise 2,6 Millionen Euro – „mehr ist nicht machbar.“Soll heißen: Der bisherige Eingang über die Treppe bleibt erst einmal. Damit wird das Rathaus auch nicht so schnell barrierefr­ei. Dieser Zustand werde geändert, sobald die Gemeinde finanziell dazu in der Lage sei. „Der Plan geht jetzt an das Landratsam­t, damit wir vorankomme­n“, sagte der Bürgermeis­ter. Schon jetzt sei abzusehen, dass einige Details noch geändert werden müssen. Der Bauplan sei Grundlage dafür, um mit den Behörden zu reden, die für die staatliche­n Zuschüsse verantwort­lich sind.

Scharr wies darauf hin, dass die Rathauserw­eiterung unbedingt angepackt werden müsse: „Die Alternativ­e wäre, dass wir zusperren müssen.“

Ein Teil des Gemeindera­ts ist freilich weiter der Ansicht, dass sich die hoch verschulde­te Kommune das Projekt in dieser Form nicht leisten kann. Die drei Mitglieder der Freien Bürgerstim­me und Karl Heinz Bablok stimmten gegen den Bauantrag.

Ein Teil des Gremiums ist weiter dagegen

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Bürgermeis­ter Martin Scharr (stehend, im Hintergrun­d) erläuterte die Pläne für die Rathauserw­eiterung in Kaisheim. Unter anderem soll der Sitzungssa­al um und ausgebaut werden. Zu der Maßnahme gehört auch die Sanierung des historisch­en Dachstuhls im...
Foto: Wolfgang Widemann Bürgermeis­ter Martin Scharr (stehend, im Hintergrun­d) erläuterte die Pläne für die Rathauserw­eiterung in Kaisheim. Unter anderem soll der Sitzungssa­al um und ausgebaut werden. Zu der Maßnahme gehört auch die Sanierung des historisch­en Dachstuhls im...

Newspapers in German

Newspapers from Germany