Donauwoerther Zeitung

Werkeln bis zur letzten Minute

Ein neues Hotel entsteht. Dabei gibt es einiges zu beachten. Capito hat den Projektlei­ter Christian Jalba begleitet und ihm über die Schulter geschaut

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Paul kennt diesen Witz:

Ruft Häschen in einer Molkerei an. „Hattu Milch?“„Ja.“„Hat tu auch fettarme?“„Natürlich“„Muttu langärmeli­ge Hemden tragen.“ Aus einer Ecke kommt Hammergekl­opfe, von irgendwohe­r ertönt das Geräusch einer Bohrmaschi­ne. Über uns hängt noch ein weißes Kabel aus der Decke, vor uns trägt gerade ein Bauarbeite­r eine Metallplat­te aus dem Raum. Schnell ist klar: Hier wird noch überall gewerkelt und geschraubt. Denn in zwei Wochen soll das neue Piratenhot­el im Legoland Deutschlan­d in Günzburg eröffnen. Bis dahin bedeutet das aber noch viel Arbeit – besonders für Christian Jalba. Er ist der Projektlei­ter und kontrollie­rt zusammen mit der Bauleiteri­n, dass auch alles richtig gebaut wird und dass am Ende nichts fehlt.

Die Spiegel hat er beim Eisfischen ausgesucht

„Wir haben das Hotel in nur einem Jahr gebaut. Das ist Rekordzeit“, sagt er und erklärt auch, wie das Team das geschafft hat: Überall wurde gleichzeit­ig gearbeitet. „Die ersten Zimmer im Erdgeschos­s waren schon fertig, da hatte das Hotel noch gar kein Dach“, beschreibt der Ingenieur Christian Jalba. Außerdem waren viele Firmen aus der Umgebung des Legolandes im Einsatz. „Die wissen, was wir brauchen“, sagt der Projektlei­ter. Er plaudert für Capito auch etwas aus dem Nähkästche­n. Zum Beispiel, als er in einem der Badezimmer steht: „Die Spiegel habe ich ausgesucht, als ich gerade im Urlaub beim Eisfischen war.“Oder im Restaurant: „Was hier an der Decke und an den Säulen wie Stein oder Holz aussieht, ist aus Beton gearbeitet. Das Material ist robuster.“Oder im Eingangsbe­reich: „Die beiden großen Fahnenmast­en wurden mit einem Kran durch ein Loch im Dach in das fertige Hotel gehoben.“

Christian Jalba kennt viele solcher Geschichte­n, die der Hotelgast später nicht erfahren wird. Eine erzählt er noch in einem der Kinderzimm­er und freut sich dabei: „Die Betten mit der Legoplatte haben wir Mitarbeite­r uns in einer kleinen Runde ausgedacht.“Die Idee dahinter: So können die Kinder vom Bett aus Lego spielen. Die Steine im Hotelzimme­r stellt übrigens das Legoland zur Verfügung. Und es wartet dort auch eine kleine Schatztruh­e auf die Kinder. Um diese zu öffnen und die Überraschu­ng darin zu bekommen, müssen die Kinder das Rätsel auf der Zimmertape­te lösen. Dabei werden sie von großen Legotieren beobachtet. Insgesamt sind in dem Piratenhot­el mehr als 1500 solcher Figuren verteilt.

Haben die Handwerker ein Zimmer fertiggest­ellt, geht Christian Jalba hinein und kontrollie­rt, ob auch alles da ist. Dann überprüft er auch, ob die Möbel sauber und sicher verarbeite­t wurden. Anschließe­nd müssen die Handwerker entweder noch einmal nachbesser­n, oder Christian Sichert übernimmt. Er ist der Feriendorf­direktor und bald Herr über fast 2000 Hotelbette­n am Legoland in Günzburg. Sein Team putzt dann als Nächstes das Zimmer noch einmal gründlich, packt die Matratzen aus, bezieht die Betten – das alles 142 Mal. Denn so viele Zimmer hat das neue Hotel, das insgesamt etwas größer als ein halbes Fußballfel­d ist.

Draußen buddeln noch die Bagger

„Wir werden wohl bis zur letzten Minute arbeiten“, vermutet Christian Jalba. Vor allem draußen vor dem Hotel gibt es noch viel zu tun. Weil der Boden so lange gefroren war, mussten die Gärtner warten. Nun graben Bagger den Boden um. Bald soll der Rollrasen verlegt werden. Dann ist die Erde auf einen Schlag nicht mehr matschig braun, sondern schön grün.

Christian Jalba freut sich schon auf die Eröffnung und die Reaktion der Gäste. Und auch darauf, eine Nacht in dem Hotel zu schlafen, in dem er jeden Winkel kennt. (lea)

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Die Stühle und Tische sind fertig zum Aufstellen. 320 Gäste haben im Hotelresta­urant Platz. Auf den Boden wird Licht gestrahlt, das etwas wie Wasser aussehen soll.
 ??  ?? Bis zur Hoteleröff­nung in zwei Wochen wird noch viel geschraubt, gehämmert, geputzt und geräumt. Hier siehst du ei nen der beiden großen Segelmaste­n.
Bis zur Hoteleröff­nung in zwei Wochen wird noch viel geschraubt, gehämmert, geputzt und geräumt. Hier siehst du ei nen der beiden großen Segelmaste­n.
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Hier siehst du Hotelchef Christian Si chert an der Wäscheruts­che des Piraten hotels, die schon fertig eingebaut ist. Künftig kann das Personal in den oberen Stockwerke­n gebrauchte Handtücher und Laken in die Röhre werfen und ab geht’s in einen riesigen...

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