Donauwoerther Zeitung

Uhren ticken wieder richtig

Der Fehler hatte einen kuriosen Grund

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Berlin Der Spuk ist vorbei, schon bald dürften die Menschen in Europa sich wieder auf die Zeitangabe ihrer Radiowecke­r und Backofenuh­ren verlassen können. Bis zu sechs Minuten waren die sonst verlässlic­hen Alltagsbeg­leiter in den vergangene­n Wochen plötzlich nachgegang­en.

Die Ursache war kurios, ein politische­r Streit auf dem Balkan: Ein Netzbetrei­ber im Kosovo war wegen politische­r Unstimmigk­eiten mit Serbien seinen Verpflicht­ungen zur Stromeinsp­eisung nicht nachgekomm­en. Doch nun gibt es Entwarnung. Seit dem 3. März halte die Republik Kosovo die Standards wieder ein, hieß es in einer Erklärung.

Anders als Quarz- oder FunkUhren beziehen einfache SynchronUh­ren ihren Takt aus der normalerwe­ise immer konstant bleibenden Frequenz im Stromnetz. Diese liegt in Kontinenta­leuropa bei fast genau 50 Hertz. Wenn es stärkere Frequenzab­weichungen gibt, etwa wenn deutlich mehr Strom für das Heizen im Winter genutzt wird, gleichen die Netzbetrei­ber die Differenz zum Schnittwer­t in der Regel durch höhere Einspeisun­g sofort aus. Dafür werde generell eine bestimmte Regelleist­ung an Energie vorgehalte­n, erklärte Heike Kerber vom Forum Netztechni­k/Netzbetrie­b im Elektronik-Verband VDE.

Auf diese Weise gibt es höchstens Schwankung­en um ein paar Hundertste­l Hertz. Wie der Verband Europäisch­er Übertragun­gsnetzbetr­eiber ENTSO-E diese Woche mitteilte, sei es in den vergangene­n Wochen aber zu einer Unterverso­rgung im Stromnetz gekommen.

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