Tristesse ohne Bäume
Entweder eine Sache ist einem wichtig – oder sie ist es nicht. Ein Lavieren dazwischen erscheint meist lau. Hinsichtlich des Themenkomplexes „Umwelt/ Schöpfung/ Ökologie“kann der Zuhörer in so mancher Ausschuss- oder Stadtratssitzung den Eindruck gewinnen, jener Bereich wird nach wie vor von vielen belächelt. Da wird die Relevanz von Bäumen in den Kommunen – direkt oder indirekt – so dargestellt, als ob es sich dabei um etwas Pedantisches wie etwa sinnfreies Kaulquappen-Zählen handeln würde. Anträge zu jenem Komplex erscheinen lästig, nervig, all zu arbeitsaufwendig.
Schade. Denn ein Leben ohne intakte Bäume, Blumen, Gewässer und Wiesen auch im städtischen Bereich ist im wahrsten Sinne des Wortes unnatürlich. In der Industriegesellschaft scheint die Relevanz des Bewahrens der Schöpfung aus manchen Köpfen verschwunden zu sein. Der Einsatz für ihren Erhalt wurde lange genug und zu Unrecht abgedrängt als „rein grünes“Thema. Oftmals ist das nach wie vor so. Welch fataler Fehler. Das Resultat dieser Ignoranz in den Städten: Beton nebst Asphalt. Dabei zeigen viele richtungsweisende städtebauliche Projekte, dass sich nicht nur das Klima in den Städten durch Begrünung bessert, sondern die Lebensqualität der Menschen insgesamt. Wer Alleen mit und ohne Bäume kennt, der erahnt deren Bedeutung.
Freilich kosten Bäume in den Kommunen etwas. Ja – sie müssen gepflegt werden. Wer ein wenig bibelfest ist, der weiß, dass das eben zu den ureigensten Aufgaben des Menschen gehören sollte.
Das rein rationale Kosten-Argument ist nun nicht immer das richtige. Dies wird auch in der Donauwörther „Baum-Frage“wieder einmal deutlich.