Hoffen auf den ersten Kick
Nach einer für viele Mannschaften durchwachsenen Vorbereitung geht es für die meisten Teams in der Kreisklasse Nord 2 wieder in den Spielbetrieb – wenn die Plätze mitmachen
Donauwörth Mit einigen Nachholspielen starten die Kreisklassen Nord I und II an diesem Wochenende ins neue Fußballjahr. Ob allerdings alle Begegnungen ausgetragen werden können, wird sich trotz der ordentlichen Witterung der letzten Tage erst kurzfristig entscheiden. Der erste reguläre Spieltag 2018 steht in der kommenden Woche an.
„Eine sensationelle Vorrunde“hatte dem VfB Oberndorf laut Spielertrainer Stefan Fischer über den Winter einen starken fünften Platz in der Kreisklasse Nord II beschert. „Deswegen stehen wir jetzt gut da – aber ich weiß auch, dass im Sommer und Herbst alles gepasst hat“, drückt Fischer auf die Euphoriebremse. Nach dem Aufstieg herrschte Lust, Trainingseifer, zudem gab es kaum Verletzte. Nun wisse man – wie die Konkurrenten – nicht genau, wo man stehe. Mit Daniel Deininger und Matthias Schmitz haben den VfB im Winter zwei Leistungsträger verlassen. Michael Weinberger und Christian Rettinger fehlen derzeit verletzt, Fischer selbst ist noch zwei Begegnungen gesperrt. „Personell könnte es besser sein“, meint er dazu. Sein Ziel ist es, schnellstmöglich 38 Punkte zu erreichen. Schon morgen beim einsatzfreudigen SV Wortelstetten möchte er Zählbares mitnehmen. Fischer, der seinen Heimatverein im Sommer Richtung Mündling-Sulzdorf verlassen wird, möchte die verbleibende Zeit genießen und gemeinsam mit dem Team noch einige Erfolge feiern.
In den vergangenen Jahren war der SV Eggelstetten Stammgast in der Auf- und Abstiegsrelegation. Dies wird nach der laufenden Saison wohl nicht der Fall sein. Auf Platz sieben der Kreisklasse Nord II sind es nach oben wie nach unten jeweils zehn Punkte Abstand. „Wir sollten schnell noch einige Zähler holen, dann können wir die Runde in Ruhe zu Ende bringen“, so lautet das Ziel von Coach Marco Fuchs, der sein Amt im Mai nach sechs Jahren abgeben wird und zur SpVgg Altisheim/ Leitheim wechselt. „Es war eine schöne Zeit und ich hoffe, wir haben in den nächsten Wochen noch den ein oder anderen Grund zu feiern“, sagt Fuchs. Die Vorbereitung war für ihn weniger erfreulich. Der SVE wurde von der Grippewelle arg gebeutelt, erst langsam kommt die Truppe wieder in Tritt. Zudem ist offen, ob der nach der Frostperiode aufgetaute Platz zulässt, dass morgen gegen den TSV Binswangen überhaupt gespielt werden kann.
Bereits heute greift der SV Gen derkingen wieder ein, das Nachholspiel beim TSV Wertingen II dürfte mit ziemlicher Sicherheit ausgetragen werden – zur Not auf Kunstrasen. Die Partie beim Tabellennachbarn könnte für den Achten SVG schon einen großen Schritt in Richtung frühzeitiger Klassenerhalt bedeuten. „Wir möchten den Abstand nach unten zumindest behalten und in den nächsten Wochen die nötigen Punkte einfahren“, gibt Trainer Wolfgang Kiss als Strategie aus. Mit bislang 18 Zählern spielt der SVG laut Kiss „eine ordentliche Saison“. Noch dazu, wenn man den dramatischen Todesfall eines Spielers in der Vorrunde mit einbezieht. In der Vorbereitung setzte Kiss darauf, in der Halle an den Grundlagen zu arbeiten. Noch leidet der Kader an den Nachwehen der Grippewelle. Da auf Genderkingen insgesamt vier Nachholspiele warten, hofft der Trainer, bald wieder eine größere Auswahl an fitten Kickern zu haben.
Der TSV Ebermergen musste nach mageren zehn Zählern aus 15 Begegnungen auf dem Relegationsplatz überwintern. Im ersten Spiel des Jahres trifft der TSV morgen zuhause auf Spitzenreiter SV Kicklingen-Fristingen. „Wir müssen versehr suchen, über unsere Stärken ins Spiel zu finden und hinten so wenig wie möglich zulassen“, gibt Spartenleiter Tobias Tusch als Ziel aus. Ein Vorteil könnte aus seiner Sicht sein, dass die ersten Spiele nach der langen Pause immer eine „kleine Wundertüte“seien. Kein Team wisse genau, wo es momentan steht. Nach der Trennung von Coach Uwe Grau im Herbst ist geklärt, dass Interimstrainer Stefan Falch den TSV bis Saisonende betreut. Tusch zeigt sich hochzufrieden: „Stefan hat eine hervorragende Vorbereitung organisiert, sofern das witterungsbedingt möglich war.“Auch Ebermergen war von schlechten Platzverhältnissen und Grippefällen betroffen. Hoffnungen setzt Tusch auf Torsten König, der in der Pause vom TSV Nördlingen 2 zurückgekehrt ist.