Illegale Schießübung auf Reisebus?
Unbekannter hat es auf ein geparktes Fahrzeug abgesehen. Dort finden sich fünf Einschläge in der Frontscheibe. Die Firma Osterrieder setzt eine Belohnung für Hinweise auf den Täter aus
Donauwörth Als Busfahrer Gottfried Blechschmidt merkt, dass etwas mit der Frontscheibe seines Fahrzeugs nicht stimmt, befindet er sich gerade auf der Fahrt nach St. Johann in Tirol. Es ist Samstag gegen 7 Uhr. Er soll eine Gruppe von Skifahrern dorthin bringen. Aufgebrochen sind sie um 4.30 Uhr in Donauwörth. Zu diesem Zeitpunkt war es zu dunkel, um zu sehen, dass die Scheibe beschädigt ist. Nun aber zieht sich – ausgehend von einem Einschlagsloch – ein langer Riss senkrecht durch das Glas. Dieser Riss macht Gottfried Blechschmidt stutzig und er sieht sich sein Fahrzeug etwas genauer an. Er findet weitere Einschläge an vier Stellen der Scheibe in unterschiedlichen Höhen.
Zurück in Donauwörth, gehen der Busfahrer und seine Chefin, Christine Osterrieder von Schüssen aus. Sie vermuten, dass jemand in der Nacht zum Samstag mit einem Luftgewehr oder einer Luftpistole auf den Reisebus gezielt hat. Der war ab Freitag, 15 Uhr, auf dem Parkplatz der Ludwig-Auer-Mittelschule in der Neudegger-Allee abgestellt. „Steinschläge während der Fahrt waren es sicher nicht, die hätte ich gehört“, sagt Blechschmidt.
Die Polizei Donauwörth teilt diese Auffassung, kann aber nicht mit Sicherheit bestätigen, dass es sich tatsächlich um Einschläge durch Schüsse handelt. Polizeihauptkommissar Gerhard Bißwanger will sich nicht zu 100 Prozent darauf festlegen, auch wenn vieles dafürspricht. „Die Löcher haben innen alle einen Durchmesser von zwei bis drei Millimetern und außen einen Splitterrand von zwei bis drei Zentimetern“, beschreibt er. „Alle fünf Löcher sind gleich, auch die Einschlagsintensität ist identisch, was auf Schüsse hindeutet.“Ebenso spricht die enorme Höhe eines Einschlaglochs, das man mit der Hand gar nicht erreichen kann, eher dafür, dass eine Schusswaffe im Einsatz war, als ein Schlagwerkzeug. Was die Polizei allerdings irritiert, ist die Tatsache, dass kein einziges Projektil gefunden wurde.
Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf etwa 3500 Euro. Sie bittet um Zeugenhinweise unter Telefon 0906/7066711. Die Firma Osterrieder hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.