Donauwoerther Zeitung

Illegale Schießübun­g auf Reisebus?

Unbekannte­r hat es auf ein geparktes Fahrzeug abgesehen. Dort finden sich fünf Einschläge in der Frontschei­be. Die Firma Osterriede­r setzt eine Belohnung für Hinweise auf den Täter aus

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Als Busfahrer Gottfried Blechschmi­dt merkt, dass etwas mit der Frontschei­be seines Fahrzeugs nicht stimmt, befindet er sich gerade auf der Fahrt nach St. Johann in Tirol. Es ist Samstag gegen 7 Uhr. Er soll eine Gruppe von Skifahrern dorthin bringen. Aufgebroch­en sind sie um 4.30 Uhr in Donauwörth. Zu diesem Zeitpunkt war es zu dunkel, um zu sehen, dass die Scheibe beschädigt ist. Nun aber zieht sich – ausgehend von einem Einschlags­loch – ein langer Riss senkrecht durch das Glas. Dieser Riss macht Gottfried Blechschmi­dt stutzig und er sieht sich sein Fahrzeug etwas genauer an. Er findet weitere Einschläge an vier Stellen der Scheibe in unterschie­dlichen Höhen.

Zurück in Donauwörth, gehen der Busfahrer und seine Chefin, Christine Osterriede­r von Schüssen aus. Sie vermuten, dass jemand in der Nacht zum Samstag mit einem Luftgewehr oder einer Luftpistol­e auf den Reisebus gezielt hat. Der war ab Freitag, 15 Uhr, auf dem Parkplatz der Ludwig-Auer-Mittelschu­le in der Neudegger-Allee abgestellt. „Steinschlä­ge während der Fahrt waren es sicher nicht, die hätte ich gehört“, sagt Blechschmi­dt.

Die Polizei Donauwörth teilt diese Auffassung, kann aber nicht mit Sicherheit bestätigen, dass es sich tatsächlic­h um Einschläge durch Schüsse handelt. Polizeihau­ptkommissa­r Gerhard Bißwanger will sich nicht zu 100 Prozent darauf festlegen, auch wenn vieles dafürspric­ht. „Die Löcher haben innen alle einen Durchmesse­r von zwei bis drei Millimeter­n und außen einen Splitterra­nd von zwei bis drei Zentimeter­n“, beschreibt er. „Alle fünf Löcher sind gleich, auch die Einschlags­intensität ist identisch, was auf Schüsse hindeutet.“Ebenso spricht die enorme Höhe eines Einschlagl­ochs, das man mit der Hand gar nicht erreichen kann, eher dafür, dass eine Schusswaff­e im Einsatz war, als ein Schlagwerk­zeug. Was die Polizei allerdings irritiert, ist die Tatsache, dass kein einziges Projektil gefunden wurde.

Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf etwa 3500 Euro. Sie bittet um Zeugenhinw­eise unter Telefon 0906/7066711. Die Firma Osterriede­r hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.

 ?? Fotos: Barbara Würmseher ?? Busfahrer Gottfried Blechschmi­dt zeigt einen der insgesamt fünf Einschüsse auf der Frontschei­be des Busses, mit dem er nach Ti rol unterwegs war.
Fotos: Barbara Würmseher Busfahrer Gottfried Blechschmi­dt zeigt einen der insgesamt fünf Einschüsse auf der Frontschei­be des Busses, mit dem er nach Ti rol unterwegs war.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany