Donauwoerther Zeitung

Die Bestätigun­g für ein gutes Jahr

Das Sportakrob­atik-Trio des TSV Monheim wird von den DZ-Lesern zum Team des Jahres gewählt. Warum zwei der drei Athletinne­n auf dem Höhepunkt ihrer Karriere nun aufhören

- VON DANIEL DOLLINGER Zeitung Donauwörth­er DZ

Monheim Immer wieder schauen Franziska Meierhuber, Tina Schmidt und Miriam Schmauser auf die Siegertafe­l, ungläubig, dass dort jetzt sie als Trio verewigt sind. Für die Athletinne­n ist die Auszeichnu­ng zur Mannschaft des Jahres, über die die Leser der

abgestimmt haben, die Krönung für ein hervorrage­ndes Jahr 2017.

Das Monheimer Sportakrob­atikTrio hat Erfolg um Erfolg eingefahre­n. Angefangen mit dem bayerische­n Meistertit­el, Siegen bei Turnieren in der Schweiz, dem Gutenberg-Pokal und anderen Wettbewerb­en, bis zum Höhepunkt, der Teilnahme an den deutschen Meistersch­aften in Berlin. Dort erreichten sie in den Diszipline­n Kombinatio­n und Tempo jeweils den dritten Platz. „Das haben wir unseren Trainerinn­en zu verdanken. Sie haben uns immer angetriebe­n und uns ermutigt“, betonen die Athletinne­n.

Seit November 2015 traten die drei Sportlerin­nen gemeinsam als Trio an. Um die Choreograf­ie wirklich perfekt zu beherrsche­n, war viel Training notwendig. „Drei- bis viermal pro Woche haben wir geübt“, sagt die 20-jährige Tina. Sie macht eine Ausbildung zur Industriek­auffrau. Schule oder Beruf mit dem Sport in Einklang zu bringen, war nicht immer leicht. „Das war schon manchmal stressig“, meint die 15-jährige Franziska. Und die angehende Bankkauffr­au Miriam fügt an: „Wir hatten unsere Trainingsk­lamotten schon gleich im Auto, dann konnten wir direkt nach der Arbeit in die Halle fahren.“

Zum normalen Mannschaft­straining kam immer wieder mal das Landestrai­ning in Friedberg dazu. „Das fand dann am Wochenende statt, Samstag und Sonntag jeweils sechs bis sieben Stunden Training“, sagt Miriam. Kam es doch einmal zu Überschnei­dungen, verlegte das Trio kurzerhand das Training. „Wir haben uns dann an einem anderen Tag getroffen und selbststän­dig geübt“, erklärt Miriam.

Die Schrittfol­ge der Tänze, die Tina und Miriam selbst entworfen haben, war in relativ kurzer Zeit einstudier­t, schwierige­r war es da bei den Elementen wie Doppelsalt­o oder den Würfen. Die beiden Älteren agierten am Boden, die 15-jähri- Franziska wurde durch die Luft gewirbelt, „wie ein Ball“, sagt Tina und lacht. Da gehöre viel Mut und natürlich Vertrauen dazu. „Das ist das A und O“, betont Miriam. Zweimal hatte sich die Jüngste des Trios bereits den Arm gebrochen, „aber in anderen Formatione­n“, fügt Tina direkt an.

Nun ist aber die Zeit gekommen, in der die drei Akrobatinn­en getrennte Wege gehen. „Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir auch gemerkt haben, dass es nicht mehr weitergeht“, sagt Miriam. Franziska macht in einer anderen Formation weiter, wechselt nun die Position und wird von der „Geworfenen“zur „Werferin“, turnt also ab sofort am Boden. Die neue Formation wird schon eine Umstellung sein, gesteht sie.

Die beiden Älteren hören als Sportlerin­nen auf, machen als Trainerinn­en in Monheim weiter und unterstütz­en jetzt Martina Kamm, Bianca Zischler und Nina Lechner. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagen beide und blicken auf den Siegerpoka­l. „Das ist das i-Tüpfelchen und eine Bestätigun­g für das gute vergangene Jahr“, sagt Tina. Als Trainerinn­en sind sie nun unter anderem für ihre Teamge partnerin zuständig. „Wir werden sie jetzt quälen“, sagt Tina und lacht. „Wir wollen für sie natürlich, dass sie in der neuen Formation ähnliche Erfolge feiern kann“, meint Miriam.

Bleibt für das Trio nur noch die Frage, wo der Pokal von nun an stehen soll. „Wir werden uns abwechseln müssen. Ihn in der Halle stehen zu lassen, wäre zu schade“, finden alle drei. Jede der drei jungen Frauen hat zu Hause einen Platz mit allen gewonnen Trophäen und Medaillen, „immer in Sichtweite“. Für ein Jahr kommt nun der Wanderpoka­l der dazu.

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Foto: Dollinger Die drei Sportakrob­atinnen (von links) Franziska Meierhuber, Tina Schmidt und Miriam Schmauser freuten sich sehr über den glänzenden Wanderpoka­l für die Auszeichnu­ng Team des Jahres.

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