Donauwoerther Zeitung

„Der Olympiasie­g des kleinen Mannes“

Barbara Riedel vom Schützenve­rein Gemütlichk­eit Mertingen ist Sportlerin des Jahres. Welche Disziplin sie auf jeden Fall noch ausprobier­en möchte

- VON DANIEL DOLLINGER

Mertingen Seit 18 Jahren steht Barbara Riedel am Schießstan­d. Insbesonde­re das vergangene Jahr war ein sehr erfolgreic­hes für die 28-Jährige. Mit der ersten Luftgewehr­Mannschaft von Gemütlichk­eit Mertingen scheiterte Riedel nur knapp im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. „Das ist das große Ziel für uns, irgendwann wird es hoffentlic­h noch mit dem Aufstieg klappen“, sagt Riedel. Als Einzelspor­tlerin wurde sie zudem Meisterin im Gau Donau-Ries. Diese Erfolge waren für die Leser der Donauwörth­er Zeitung Grund genug, Riedel zur Sportlerin des Jahres zu wählen. „Das ist eine große Ehre für mich, quasi der Olympiasie­g des kleinen Mannes“, freut sich Riedel sehr über die Auszeichnu­ng.

Die Erfolge im Jahr 2017 sind aber bei weitem nicht die einzigen, die sie in ihrer Laufbahn erringen konnte. Zweimal war Riedel schon schwäbisch­e Meisterin, zudem gewann sie vor einigen Jahren den Landesschü­tzenmeiste­rpokal. „Das war mein größter Erfolg“, erinnert sie sich stolz.

Riedel stammt gebürtig aus Gansheim und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schießen. „Es gab im Ort nicht so viel Auswahl“, sagt sie lachend. Fasziniert hat sie dabei, von Anfang an Verantwort­ung zu tragen. „Man muss auf seine Waffe aufpassen und immer die Sicherung aktivieren“, erklärt die Schützin. Auch soll der Lauf der Waffe immer in Richtung der Scheiben oder an die Decke zeigen. Das richtige und sichere Aufbewahre­n der Waffen gilt es ebenso zu beachten. Luftgewehr­e dürfe man mittlerwei­le im Vereinshei­m aufbewahre­n, andere Kaliber müssen zuhause im Tresor lagern, getrennt von der Munition.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für Riedel der Zusammenha­lt unter den Vereinskol­legen. Sie habe viele neue Freunde kennengele­rnt, erzählt sie.

Und auch bei der Abstimmung zur Sportlerin des Jahres war nun dieser Zusammenha­lt spürbar. „Familie, Freunde, Arbeitskol­legen, Sportkamer­aden, alle haben für mich abgestimmt und andere mobil gemacht“, zeigt sie sich sehr erfreut über die große Unterstütz­ung.

Dreimal pro Woche, das ganze Jahr über, war Riedel im Training. Dazu kamen die Wettkämpfe am Sonntag. „Da bleibt nicht mehr viel Zeit für andere Hobbys“, sagt die gelernte Disponenti­n. Außerdem ist sie als Böllerschü­tzin im Schützenve­rein aktiv. Das habe etwas Gemütliche­s und Traditione­lles, findet sie. „Und man muss da nichts treffen“, sagt sie lachend.

Wenn Riedel einmal nicht selbst an den Schießstan­d tritt und auf die

Mertinger Schützen wollen in der Jugendarbe­it aktiver werden

kleinen schwarzen Scheiben zielt, leitet sie gemeinsam mit Teamkolleg­in Verena Schröttle das Jugendtrai­ning. Zehn bis zwölf Jugendlich­e sind aktuell im Schützenve­rein aktiv. „Das wurde in den vergangene­n Jahren ein wenig vernachläs­sigt, wir wollen da jetzt wieder aktiver werden“, sagt Riedel.

Sie wird sich auch weiterhin im Verein einbringen, sagt sie, wenngleich sie ihren Platz in der Bayernliga-Mannschaft jetzt abgibt. Um mehr Zeit für andere Aktivitäte­n zu haben und um andere Sportarten auszuprobi­eren. Golf ist eine davon, verrät sie.

Der Wanderpoka­l der DZ werde mit Sicherheit einen Ehrenplatz bei ihr erhalten. Spätestens wenn das Eigenheim in Mertingen im Spätsommer bezugsfert­ig ist, wird sie sich einen geeigneten Platz dafür suchen, sagt die 28-jährige Schützin.

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Foto: Dollinger Barbara Riedel blickt auf 18 Jahre erfolgreic­hen Schießspor­t zurück und freute sich deshalb umso mehr über den Pokal für die DZ Sportlerin des Jahres.

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