„Der Olympiasieg des kleinen Mannes“
Barbara Riedel vom Schützenverein Gemütlichkeit Mertingen ist Sportlerin des Jahres. Welche Disziplin sie auf jeden Fall noch ausprobieren möchte
Mertingen Seit 18 Jahren steht Barbara Riedel am Schießstand. Insbesondere das vergangene Jahr war ein sehr erfolgreiches für die 28-Jährige. Mit der ersten LuftgewehrMannschaft von Gemütlichkeit Mertingen scheiterte Riedel nur knapp im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. „Das ist das große Ziel für uns, irgendwann wird es hoffentlich noch mit dem Aufstieg klappen“, sagt Riedel. Als Einzelsportlerin wurde sie zudem Meisterin im Gau Donau-Ries. Diese Erfolge waren für die Leser der Donauwörther Zeitung Grund genug, Riedel zur Sportlerin des Jahres zu wählen. „Das ist eine große Ehre für mich, quasi der Olympiasieg des kleinen Mannes“, freut sich Riedel sehr über die Auszeichnung.
Die Erfolge im Jahr 2017 sind aber bei weitem nicht die einzigen, die sie in ihrer Laufbahn erringen konnte. Zweimal war Riedel schon schwäbische Meisterin, zudem gewann sie vor einigen Jahren den Landesschützenmeisterpokal. „Das war mein größter Erfolg“, erinnert sie sich stolz.
Riedel stammt gebürtig aus Gansheim und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schießen. „Es gab im Ort nicht so viel Auswahl“, sagt sie lachend. Fasziniert hat sie dabei, von Anfang an Verantwortung zu tragen. „Man muss auf seine Waffe aufpassen und immer die Sicherung aktivieren“, erklärt die Schützin. Auch soll der Lauf der Waffe immer in Richtung der Scheiben oder an die Decke zeigen. Das richtige und sichere Aufbewahren der Waffen gilt es ebenso zu beachten. Luftgewehre dürfe man mittlerweile im Vereinsheim aufbewahren, andere Kaliber müssen zuhause im Tresor lagern, getrennt von der Munition.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für Riedel der Zusammenhalt unter den Vereinskollegen. Sie habe viele neue Freunde kennengelernt, erzählt sie.
Und auch bei der Abstimmung zur Sportlerin des Jahres war nun dieser Zusammenhalt spürbar. „Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Sportkameraden, alle haben für mich abgestimmt und andere mobil gemacht“, zeigt sie sich sehr erfreut über die große Unterstützung.
Dreimal pro Woche, das ganze Jahr über, war Riedel im Training. Dazu kamen die Wettkämpfe am Sonntag. „Da bleibt nicht mehr viel Zeit für andere Hobbys“, sagt die gelernte Disponentin. Außerdem ist sie als Böllerschützin im Schützenverein aktiv. Das habe etwas Gemütliches und Traditionelles, findet sie. „Und man muss da nichts treffen“, sagt sie lachend.
Wenn Riedel einmal nicht selbst an den Schießstand tritt und auf die
Mertinger Schützen wollen in der Jugendarbeit aktiver werden
kleinen schwarzen Scheiben zielt, leitet sie gemeinsam mit Teamkollegin Verena Schröttle das Jugendtraining. Zehn bis zwölf Jugendliche sind aktuell im Schützenverein aktiv. „Das wurde in den vergangenen Jahren ein wenig vernachlässigt, wir wollen da jetzt wieder aktiver werden“, sagt Riedel.
Sie wird sich auch weiterhin im Verein einbringen, sagt sie, wenngleich sie ihren Platz in der Bayernliga-Mannschaft jetzt abgibt. Um mehr Zeit für andere Aktivitäten zu haben und um andere Sportarten auszuprobieren. Golf ist eine davon, verrät sie.
Der Wanderpokal der DZ werde mit Sicherheit einen Ehrenplatz bei ihr erhalten. Spätestens wenn das Eigenheim in Mertingen im Spätsommer bezugsfertig ist, wird sie sich einen geeigneten Platz dafür suchen, sagt die 28-jährige Schützin.